Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- CSU und AfD: Déjà-vu von rechts
> Vor gut 20 Jahren klauten die „Republikaner“ der CSU ihre Stimmen. Das
> Problem von rechts stellt sich nun neu. Heute heißt es AfD.
Bild: „Deutsches Interesse zuerst“: typische Republikaner-Slogans
München taz | Der frühere CSU-Chef Franz Josef Strauß gehört auch 26 Jahre
nach seinem Tod noch zu den am meisten zitierten Politikern Deutschlands.
Eines seiner bekanntesten Postulate sprach er 1986 aus: „Rechts von der CSU
darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben!“ – und damit auch
nicht rechts der Union.
Der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg der AfD sorgt neuerdings dafür, dass
just dieses Strauß-Motto wieder verstärkt zitiert und beschworen wird.
Gemünzt hatte Strauß seine Forderung damals auf die „Republikaner“ – ei…
Partei, an deren Existenz er selbst nicht ganz unschuldig war. Gegründet
wurde sie von Franz Handlos und Ekkehard Voigt, zwei ehemaligen
CSU-Bundestagsabgeordneten, die – entsetzt über Strauß’ Milliardenkredit
für die DDR 1983 – der CSU den Rücken gekehrt hatten.
Ihre erfolgreichste Zeit hatte die Partei dann ab 1985 unter ihrem
Vorsitzenden Franz Schönhuber. Bezeichnend war in dieser Zeit ein Wahlspot,
in dem Bilder türkischer Zuwanderer mit der Musik aus „Spiel mir das Lied
vom Tod“ unterlegt wurden.
1990 verpassten die „Reps“ nur ganz knapp den Einzug in den Bayerischen
Landtag. Das Aufatmen in der CSU war groß. Ob sie auch bei der Landtagswahl
2018 mit einem Schrecken davonkommen, ist bei der aktuellen Bedrohung von
rechts fraglich: Seit Oktober 2015 prognostizieren alle Umfragen einen
Einzug der AfD in den Bayerischen Landtag.
Zuletzt, im Juli, sah man sie bei 8 oder 9 Prozent der Wählerstimmen. Die
CSU käme demnach gerade noch auf 43 Prozent.
9 Sep 2016
## AUTOREN
Dominik Baur
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Bayern
CSU
rechte Parteien
SPD
Schwerpunkt AfD
Horst Seehofer
## ARTIKEL ZUM THEMA
SPD zum Rechtsruck in der Union: CSU soll Bundesregierung verlassen
Kann die CSU in Berlin in der Regierung sitzen und von München aus einen
rechten Oppositionskurs fahren? Die SPD meint Nein. Die CDU befürchtet ein
Ende der Union.
Zuwanderungspapier der CSU: Seehofers Selektionsfantasien
Christen bevorzugt? Mit ihrer rhetorischen Eskalation tritt die CSU in
einen Überbietungswettbewerb mit der AfD. Gewinnen kann sie ihn nicht.
Merkelbashing nach CDU-Wahlschlappe: Das große Meckern
Stimmen aus CSU und SPD üben scharfe Kritik an Angela Merkel, andere
stellen sich hinter sie. Kauder erteilt der Obergrenzenforderung der CSU
eine Absage.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.