# taz.de -- Kommentar G20-Gipfel in Hangzhou: Viel Theater, wenig Fortschritt | |
> Auf dem G20-Gipfel werden nur vorgefertigte Beschlüsse präsentiert. | |
> Erfreuliches zu den Krisen in Syrien oder der Ukraine wird es nicht | |
> geben. | |
Bild: Der Gastgeber Xi Jinping begrüßt die deutsche Bundeskanzlerin auf dem G… | |
Der mit großem Aufwand inszenierte G-20-Gipfel im chinesichen Hangzhou ist | |
noch weniger als seine Vorgänger ein Ort für substanzielle Verhandlungen. | |
Er dient den Beteiligten als Bühne, um bereits vorab gefasste Beschlüsse | |
der Öffentlichkeit in möglichst gutem Licht zu präsentieren. | |
[1][Die gemeinsame Präsentation der Ratifikationsurkunden für das Pariser | |
Klimaabkommen] durch den Gastgeber Xi Jinping und seinen US-Amtskollegen | |
Obama sollte allerdings nicht vergessen lassen: Die beiden führenden | |
Wirtschaftsmächte der Welt sind in erster Linie dafür verantwortlich, dass | |
das Abkommen keine nationalen Verpflichtungen zur Reduktion der | |
klimaschädlichen CO2- Emissionen enthält. | |
Die „Anzeichen für Entspannung“ im Verhältnis zur Türkei, die | |
Bundeskanzlerin Merkel nach ihrem Gespräch mit Präsident Erdoğan | |
vermeldete, sind Ergebnis des peinlichen Kotaus gegenüber Ankara, mit dem | |
die Bundesregierung letzten Freitag die Bundestagsresolution zum türkischen | |
Völkermord an den Armeniern für irrelevant erklärte. Erdoğan wird sich | |
durch diesen erneuten Erfolg in seiner Erpressungspolitik gegenüber | |
Deutschland und der EU nur bestärkt fühlen. | |
Ein Fortschritt ist, dass die westlichen Staats- und Regierungschefs | |
Russlands Präsident Putin nicht mehr isolieren, sondern mit ihm reden – | |
unter anderem über den Ukrainekonflikt und Moskaus unzureichende Umsetzung | |
des Minsk-2-Abkommens vom Frühjahr 2015. | |
Echte Chancen für die Deeskalation dieses Konflikts wird es aber nur geben, | |
wenn auch die ukrainische Regierung miteinbezogen und von EU und USA | |
stärker unter Druck gesetzt wird, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. | |
Der Gipfel wäre seinen ganzen Aufwand wert, käme es in Hanghzou tatsächlich | |
zu einer Vereinbarung zwischen Putin und Obama über eine Waffenruhe für | |
Syrien, die dann endlich die humanitäre Versorgung Hunderttausender | |
Notleidender ermöglichte. | |
5 Sep 2016 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Zumach | |
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