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# taz.de -- Studie zu Entwicklungshilfe in Afrika: Subventionen für deutsche K…
> Oxfam kritisiert die wenig nachhaltige wirtschaftliche Zusammenarbeit.
> Die Konzerne würden profitieren, nicht die lokale Landwirtschaft.
Bild: Getreideernte im Süden Kenias
Berlin taz | Die deutsche Entwicklungshilfe nutzt vor allem
europäischen Agrarkonzernen. Das sagt eine neue Untersuchung von
Oxfam. Die Entwicklungsorganisation hat drei öffentlich-private
Partnerschaften unter die Lupe genommen, mit denen die
Ernährungssituation lokaler Bevölkerung in Afrika und Asien
verbessert werden soll.
Untersucht wurden die Better Rice Initiative Asia, die
Competitive African Rice Initiative und die Potato Initiative
Africa (PIA). Insgesamt flossen etwa 30 Millionen Euro in die
Projekte. Alle drei wurden 2012 ins Leben gerufen und laufen zum Teil
im nächsten Jahr aus.
Oxfam kritisiert, dass bei den Projekten Aspekte der ökologischen
Nachhaltigkeit vernachlässigt worden seien. Außerdem wird die
Zielgruppenauswahl kritisiert. Als Beispiel führt Marita
Wiggerthale, Agrarexpertin bei Oxfam, die afrikanische
Kartoffelinitiative an.
Diese soll Kleinbauern und -bäuerinnen in Kenia und Nigeria dabei
unterstützen, effizienter zu arbeiten und höhere Erträge zu
erzielen. Dafür stellten die Bundesregierung sowie Agrarkonzerne
– darunter Bayer, der Schweizer Konzern Syngenta und der Hamburger
Kartoffelzüchter Solana – 1,4 Millionen Euro bereit.
## Die Entwicklungsziele verlangen Zusammenarbeit
Einer der Gründe für schlechte Erträge sei die schlechte
Bodenqualität, so Wiggerthale, doch diese werde in dem Projekt nicht
thematisiert. Sie stört sich auch daran, dass weniger resistentes
Saatgut aus den Niederlanden in die Entwicklungsländer importiert
wird und diese dann mit Pestiziden von Bayer behandelt werden,
anstatt regionalen Sorten einzusetzen.
„Das Bundesentwicklungsministerium sollte nicht nur an die
Ertragssteigerung denken, sondern ihre eigenen Ziele wie Armuts- und
Hungerbekämpfung, Recht auf Nahrung und ökologische Nachhaltigkeit stärker
befolgen“, so Wiggerthale.
René Franke, Sprecher des Bundesentwicklungsministeriums,
betont hingegen, dass man Bodenfruchtbarkeit und Anbaumethoden
hohe Aufmerksamkeit widme. Für die Projekte zähle der
entwicklungspolitischen Nutzen. „Durch das PIA konnten die
Kartoffelerträge der Kleinbauern in Kenia vervierfacht werden,“
so Franke.
Vor Ort arbeite man mit den lokalen Akteuren und
wissenschaftlichen Instituten zusammen um bedarfsorientiert
beraten zu können. Franke unterstreicht: „Die Entwicklungsziele der
UN könnten nur in einer Zusammenarbeit von Staat,
Zivilgesellschaft und Wirtschaft erreicht werden.“
5 Aug 2016
## AUTOREN
Clara Heinrich
## TAGS
Entwicklungszusammenarbeit
Entwicklungshilfe
Schwerpunkt Bayer AG
Oxfam
Schwerpunkt Flucht
Entwicklungsziele
SDG
Rüstung
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