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# taz.de -- Musliminnen protestieren gegen Trump: Können Sie uns jetzt hören?
> Donald Trump hat die Mutter eines gefallenen US-Soldaten angegriffen. Im
> Netz tweeten jetzt tausende muslimische Frauen ihren Widerspruch.
Bild: Sogar im Netz laut: Mit so viel Protest hat Trump wohl nicht gerechnet
Es gibt Menschen wie Donald Trump, die den Islam gerne aus Amerika
verbannen würden und es gibt Menschen, die muslimischen Glaubens sind und
für dieses Land bis zum Tod gekämpft haben. Humayun Khan ist einer davon.
Khizr Khan, der Vater des US-Soldaten, der 2004 mit nur 27 Jahren im
Irakkrieg von einer Autobombe getötet wurde, [1][sprach auf dem
Demokraten-Parteitag über seinen gefallenen Sohn.]
Dabei kritisierte er auch Trumps Aussagen über Muslime in Amerika. Seine
Frau Ghazala Khan stand ihm schweigend zur Seite. Donald Trump fiel später
nichts besseres ein, als medienwirksam zu mutmaßen, dass Frau Khan der Mund
verboten worden wäre.
[2][Die Respektlosigkeit, mit der Donald Trump mit der emotionalen Rede des
Vaters eines gefallenen US-Soldaten umging], hat eine Welle der
Solidarisierung im Netz ausgelöst. Die Bürgerrechtsorganisation CAIR rief
muslimische Frauen dazu auf, darüber zu tweeten, wer sie sind und wofür sie
stehen, um der Welt zu zeigen, dass sie alles andere als leise sind.
Mit Erfolg: Unter dem [3][Hashtag #CanYouHearUsNow] wehren sich tausende
muslimische Frauen gegen Trumps Unterstellung, Ghazala Khan dürfe wegen
ihrer Religionszugehörigkeit nicht sprechen. Sie schreiben von ihren Jobs,
ihren Erfolgen und über ihren Willen, gehört zu werden. Eine Userin
twittert zum Beispiel: [4][„Ich will die erste muslimische Hijab Ballerina
werden. Schon davon gehört, Donald Trump?“], eine andere stellt sich vor:
„Ich bin eine lesbische, muslimische, pakistanische, Schauspielerin,
Aktivistin, Schriftstellerin, Produzentin, Anwältin & Wesen der
Leidenschaft“.
Ignorant, wie immer
Es ist nicht neu, dass Donald Trump wilde Anschuldigungen ohne Belege in
den Raum wirft, um seine Ziele durchzusetzen. Für seine Behauptung,
[5][viele Leute hätten geschrieben und gesagt, dass Ghazala Khan nicht
sprechen dürfe,] nennt er keine Beweise. Stattdessen versucht er auf
Twitter das Ruder wieder einmal in die Richtung herumzureißen, die ihm am
besten gefällt: „Es geht hier nicht um Mr. Khan, der überall Interviews
gibt, sondern um radikalen, islamistischen Terrorismus.“
Mit dem Hashtag #CanYouHearUsNow setzen muslimische Frauen also nicht nur
ein Zeichen gegen Trumps Anti-Islam-Propaganda, sondern gegen Vorurteile,
Sexismus und Ungleichheit auf der ganzen Welt. Trump selbst, der sonst auf
jeden Twitter-Zug aufspringt, hat noch nicht auf die Frage „Können Sie uns
jetzt hören?“ geantwortet. Stattdessen schickte er seinen Followern [6][ein
dickes Grinsen beim Chicken-Wings-Essen aus dem Privatflieger], während
sich andere um die Probleme in der Welt kümmern dürfen.
2 Aug 2016
## LINKS
[1] /Nach-Auftritt-auf-Demokraten-Parteitag/!5328400/
[2] /Kommentar-Muslime-im-US-Wahlkampf/!5328637/
[3] http://twitter.com/search?q=%23CanYouHearUsNow&src=typd
[4] https://twitter.com/stephaniekurlow/status/760386916067909632
[5] https://www.youtube.com/watch?v=hhy-xQbQ14s
[6] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/760299757206208512
## AUTOREN
Michelle Sensel
## TAGS
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