Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Sarkozys neuer Anlauf: Trump à la française
> Sarkozys Kandidatur zeigt, wie auch Frankreich weiter nach rechts
> driftet. Sarkozy setzt klar auf die Themen Angst und
> Ausländerfeindlichkeit.
Bild: Will den französischen Chefsessel zurückhaben: Nicolas Sarkozy
Nach Ungarn, Österreich oder Polen und anderen europäischen Ländern gerät
auch Frankreich immer stärker in den rechtspopulistischen und autoritären
Sog. Das verdeutlicht nicht nur die wachsende Zustimmung für den
rechtsextremen Front National (FN), sondern auch der Start der Wahlkampagne
des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy.
Er stellt ganz klar drei Themen ins Zentrum: Sicherheit, Islam und
Immigration. Das Schlimme daran ist nicht, dass er damit sogar gewinnen
könnte, sondern dass er damit den Schwerpunkt der gesamten politischen
Debatte auf dieses unheilvolle Terrain der Angst und der
Ausländerfeindlichkeit verschiebt, auf dem letztlich nur die
Rechtsextremisten triumphieren können.
Früher verglich man Sarkozy wegen seines Auftretens mit Silvio Berlusconi.
Heute drängt sich mehr die Karikatur eines Donald Trump à la française auf,
der in demagogischer Weise auf Ängste und fremdenfeindliche Ressentiments
setzt. Wie Trump mag Sarkozy lieber krasse Sprüche als Nuancen – und meint
unter anderem, die Muslime müssten sich der „nationalen Identität“
angleichen. Wer irgendwie als „Radikalisierter“ auffällt, wird als
Sicherheitsrisiko eingesperrt.
Oder gleicht Sarkozys Wahlkampf doch mehr der Rückkehr eines Machiavelli?
Dem früheren Präsidenten sind alle unheiligen Mittel recht, um sein Ziel
einer Wiederwahl nach dem unseligen fünfjährigen Intermezzo von François
Hollande zu erreichen. Als Erstes hatte Sarkozy die konservative Partei
skrupellos unter seine Fittiche gebracht, um bei den Vorwahlen mit einem
Vorsprung vor seinen Konkurrenten ins Rennen zu gehen.
Das auch in einem neuen Buch genauer skizzierte Wahlprogramm verspricht
wenig Erbauliches für die Debatte in Frankreich und – im Falle seiner Wahl
– ebenso für die EU-Politik. Denn Sarkozy setzt wie immer mehr auf
Schlagzeilen und Meinungsumfragen als auf Überzeugungen und Grundsätze.
23 Aug 2016
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Frankreich
Nicolas Sarkozy
Präsidentschaftswahlkampf
Schwerpunkt Rassemblement National
Migranten
Schwerpunkt Frankreich
Schwerpunkt Frankreich
Nicolas Sarkozy
Nicolas Sarkozy
Schwerpunkt Frankreich
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Frankreich
Schwerpunkt Frankreich
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Frankreich
Nicolas Sarkozy
## ARTIKEL ZUM THEMA
TV-Formate vor der Wahl in Frankreich: Wie in einer Realityshow
Es menschelt in den Talkshows vor der französischen Präsidentschaftswahl.
Doch ist Mitgefühl ein gutes Wahlkriterium?
Kommentar Nicolas Sarkozy: Wachsendes Sündenregister
Ehemalige Mitarbeiter packen gegen Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy
aus. Seine Wiederwahl wäre eine Peinlichkeit.
Wahlkampfspenden aus Libyen: Sarkozy wird von Gaddafi eingeholt
Kurz vor der Kandidatenwahl der Konservativen für die Präsidentschaft wird
die Affäre um Nicolas Sarkozy neu aufgerollt. Diesmal geht es um Notizen.
Kommentar Gallier als Identifikationsfigur: Astérix, Président!
Nicolas Sarkozys Assimilierungsforderung gegenüber Zuwanderern leugnet die
Geschichte Frankreichs. Und sie kann rassistisch verstanden werden.
Vorwahlen in Frankreich: Sieben gegen Sarkozy
Eine Frau und sieben Männer: Die erste Vorwahl der französischen
Konservativen für die Präsidentschaftskandidatur steht an.
Frankreichs Wirtschaftsminister Macron: Rücktritt im Wahlkampf
Der 38-jährige Emmanuel Macron soll Ambitionen auf eine
Präsidentschaftskandidatur haben. Sein Rücktritt wird in jedem Fall als
Rückschlag für Hollande gewertet.
Präsidentschaftswahl in Frankreich: Ein Mann tritt aus dem Schatten
Nicolas Sarkozy will zurück in den Élysée. Dazu spielt er perfekt auf der
Klaviatur von Angst und Vorurteilen. Damit könnte er sogar durchkommen.
Präsidentschaftswahl in Frankreich: Sarkozy kandidiert erneut
2017 wird ein neuer französischer Präsident gewählt. Ex-Präsident Nicolas
Sarkozy tritt für die Konservativen erneut an.
Debatte Krise der Konservativen: Neurechte zu imitieren, hilft nicht
Die Neue Rechte ist nicht weniger als die Rückkehr einer faschistischen
Potenz. Der gemäßigte Konservatismus braucht eine wählbare Alternative.
Justiz geht gegen Expräsidenten vor: Verfahren gegen Nicolas Sarkozy
Der frühere Präsident soll illegale Wahlkampfausgaben über fingierte
Rechnungen der Eventfirma Bygmalion beglichen haben.
Verfahren gegen Sarkozy eingeleitet: Illegale Wahlkampffinanzierung
Sarkozy soll die zulässige Obergrenze bei der Wahlkampffinanzierung
überschritten haben. Es wird wohl schwierig mit einer neuen
Präsidentschaft.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.