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# taz.de -- Amazon attackiert Postunternehmen: Einmal kurz zur Tanke – und zu…
> Konkurrenz für Postunternehmen: Amazon baut hunderte Abholstationen an
> Shell-Filialen auf. Dabei braucht der Konzern die Zusteller noch.
Bild: Pakete statt Benzin: Tankstellen könnten künftig anders aussehen
BERLIN taz | Sie heißen verniedlichend „Elma“ oder „Elisa“ – tatsäc…
sind die zwei Meter hohen gelben Metallschränke mit 55 Türklappen ein
weiterer Versuch des US-Versandhändlers Amazon, Logistikunternehmen wie die
Deutsche Post, UPS oder Hermes auszubooten. Zehn dieser „Locker“ (englisch
für Schließfächer) gibt es seit wenigen Wochen bereits in München. Nun will
Amazon in Deutschland ein Netz mit Hunderten Abholstationen aufbauen. Und
zwar an einigen der 2.000 Shell-Tankstellen im Land, meldet das
Handelsblatt.
Mal kurz zur Tanke und dabei ein Paket abholen, das man vorher online
bestellt hat – diesem Plan kann auch der Ölmulti etwas abgewinnen. Weil:
Die Zahl der Tankstellen sinkt kontinuierlich, die Margen für die Betreiber
sind gering.
Mit der Aufstellung öffentlich zugänglicher Paketfächer attackiert Amazon
erneut die Deutsche Post, deren Logistiksparte DHL rund 3.000 Packstationen
in Deutschland betreibt – 200 davon stehen bereits an Tankstellen.
Amazon hat ein zumindest doppeldeutiges Verhältnis zu den
Postdienstleistern: Die US-Amerikaner brauchen sie – und sie wollen sie
vernichten. Teilweise arbeitet der auch in Deutschland größte Onlinehändler
mit DHL und anderen Zustellern zusammen. Teilweise stellt Amazon schon
selbst Produkte zu.
Im vergangenen Oktober startete Amazon ein Modellprojekt mit einem eigenen
Verteilzentrum in Olching bei München, eines in Berlin wurde vor Kurzem
eröffnet. Von dort wird – gegen Aufpreis – Geordertes binnen einer Stunde
geliefert. Ähnliches tun auch Deutsche Post DHL und Hermes – sogar im
Auftrag des Onlinehändlers.
## Transportflugzeuge und Lieferdrohnen
Aber das Ziel ist klar: Die Logistiker sollen über kurz oder lang
überflüssig werden. Laut Amazon sinkt die Zahl der von DHL ausgetragenen
Paketen in Regionen mit eigenem Verteilzentrum auf 10 bis 15 Prozent.
Experten erwarten, dass Amazon die Zustellung weiter in die eigenen Hände
nimmt. In den USA etwa leaste der Konzern bereits eine eigene Flotte von
Transportflugzeugen. Auch bei neuen Versandformen folgt Amazon den
Etablierten: Im kommenden Jahr sollen Lieferdrohnen in Großbritannien
getestet werden. Entsprechende Versuche der Deutschen Post gab es schon.
Allerdings sind die Kunden skeptisch: In einer repräsentativen Umfrage
hielten drei Viertel der Befragten die Luftpost für zu gefährlich. Die
Mehrheit würde sich Pakete gern zum Arbeitsplatz schicken lassen – aber oft
sind die Chefs dagegen.
22 Aug 2016
## AUTOREN
Kai Schöneberg
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