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# taz.de -- Robert Redford wird 80: Lieblingskind des Schicksals
> Seine Anfänge waren nicht so strahlend wie sein legendäres Lächeln. Nun
> kämpft er mit dem Alter und sieht dabei verdammt gut aus.
Bild: Robert Redford im Januar auf dem Sundance Filmfestival
Sich Robert Redford als alten Mann vorzustellen, ist selbst jetzt, wo er
achtzig wird, außerordentlich schwierig. Er bleibt jugendlich, das
strahlende Lieblingskind des Schicksals, als das er ins Gedächtnis
besonders jener eingegangen ist, die das Hollywood-Kino der späten
Sechziger und der Siebziger lieben. Das war seine ganz große Zeit.
Nach dem Erfolg von „Zwei Banditen“ und „Der Clou“ gehörte er zu den
bestbezahlten Stars der Welt und in „Die Unbestechlichen“ verschmolzen der
größte Politskandal der siebziger Jahre mitsamt seiner Aufklärung durch die
Reporter der Washington Post und das Gesicht des Stars zu einer Legende,
von der der angeschlagene Print-Journalismus bis heute zehrt.
Wie wenig strahlend Redfords Anfänge waren, ist vergessen. Beinahe wäre er
Baseballspieler geworden, geriet durch den Tod seiner Mutter aus der Bahn,
ging nach Europa, Kunst studieren, schlug sich als Straßenmaler durch,
kehrte zurück, entdeckte die Schauspielerei, spielte kleinere, größere
Rollen, am Broadway, im Fernsehen, in teils großartigen Filmen wie Arthur
Penns „Ein Mann wird gejagt“, bevor ihm 1967 mit der Komödie „Barfuß im
Park“ der Durchbruch gelang.
Fast erstaunlicher noch als die Karriere als Darsteller ist, wie sich die
Schwerpunkte seit den Achtzigern verlagerten. Als Schauspieler machte er
sich rar, versuchte sich als Regisseur und gewann gleich für den ersten
Film, „Eine ganz normale Familie“, den Oscar für die beste Regie.
Und dann ist da noch Sundance, das von ihm gegründete Festival in Utah, auf
dem sich das Independent-Kino jährlich versammelt. Eine mehr als
erfolgreiche Marke, der man höchstens vorwerfen kann, was Redford
gelegentlich nicht ganz zu Unrecht vorgeworfen wird: Der Mut zur
ästhetischen Radikalität hat immer gefehlt, nur selten hat sich Redford
entschieden, mal eine Rolle gegen das eigene Sunnyboy-Image zu spielen.
Andererseits haut er einen mit einem Solo in J.C. Chandors tollem
Der-alte-Mann-und-das-Meer-Film „All is Lost“ von 2013 doch wieder um. Er
nimmt darin den Kampf gegen elementare Gewalten ein letztes Mal auf. Auch
ein Redford kann ihn am Ende so wenig wie den gegen das Alter gewinnen.
Aber verdammt nah dran ist er doch.
18 Aug 2016
## AUTOREN
Ekkehard Knörer
## TAGS
Sundance Festival
Hollywood
Robert Redford
Spielfilm
Film
Promis
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zu schreien.
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