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# taz.de -- Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz: Die AfD ist der Salafisten b…
> Die Integrationsbeauftrage der Regierung wirft der AfD vor, den
> Salafisten Rekrutierungsargumente zu liefern. Ein rechtes Potenzial sieht
> sie auch bei SPD-Wählern.
Bild: Sie setzt auf Polarisierung und hilft auch anderen Extremen: die AfD
BERLIN dpa | Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz,
hat der AfD vorgeworfen, sie liefere mit ihren rechtspopulistischen Parolen
Rekrutierungsargumente für Salafisten. „Der Rechtspopulismus, wie ihn die
AfD verkörpert, macht es für Salafisten leichter, ein Feindbild zu
konstruieren, nach dem Motto: Wir müssen uns wehren“, sagte Özoguz. Die
Radikalen würden sich bei ihren Anwerbeversuchen sicherlich schwerer tun,
wenn es weniger Angriffe auf Moscheen und Flüchtlingsheime gäbe, so die
SPD-Politikerin.
Gerade in einer Welt, in der vieles auf Ausgleich bemüht sei, gehe von
Radikalität ein gewisser Reiz für junge Menschen aus. Das sei früher bei
jungen Neonazis nicht anders gewesen als heute bei den Salafisten. „Mehr
Provokation gegenüber den Eltern, aber auch gegenüber dem Staat, als
Salafist zu werden, geht ja fast gar nicht“, sagte die
Integrationsbeauftragte.
Sie räumte ein, dass die AfD mit ihrem Anti-Asyl-Kurs bei ihrer eigenen
Partei einen wunden Punkt getroffen habe. „Wenn man realistisch ist, weiß
man spätestens seit der Debatte um Thilo Sarrazin, dass wir auch bei
unseren Wählern ein Potenzial haben, das beim Thema Einwanderung eher
rechts der Mitte steht.“ Bei einer Volkspartei sei das nicht verwunderlich.
Richtig sei, dass es „ein Unbehagen und Unsicherheiten über
gesellschaftliche Entwicklungen gibt, die sich natürlich auch in den
Wahlergebnissen niederschlagen“. Die SPD müsse deshalb deutlich machen,
dass sie im Gegensatz zur AfD für eine Politik des sozialen Zusammenhalts
stehe.
„Der AfD ist nichts an einem solidarischen Miteinander gelegen, sie spaltet
nur“, sagte Özoguz. Deshalb habe die AfD, als viele Flüchtlinge kamen,
Bedrohungsszenarien konstruiert. Jetzt, wo weniger Menschen kämen,
mobilisiere sie gegen Muslime. Özoguz hofft nach eigener Aussage, dass die
SPD einige AfD-Wähler zurückgewinnen kann, „weil sie spätestens jetzt
sehen, dass von dieser Partei keine Lösungen zu erwarten sind“.
18 Jul 2016
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