# taz.de -- Salafisten in Deutschland: Missionierung mit Bart | |
> Förderung von außen: BND und Verfassungsschutz gehen davon aus, dass die | |
> Regierungen Katars und Saudi-Arabiens Salafisten in Deutschland | |
> unterstützen. | |
Bild: Aus Katar und Saudi-Arabien unterstützt: Salafisten verteilen den Koran … | |
BERLIN afp | Religiöse Organisationen aus Saudi-Arabien, Kuwait und Katar | |
stehen Medienberichten zufolge im Verdacht, die Salafismus-Szene in | |
Deutschland zu unterstützen. Wie [1][Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR] am | |
Montag unter Berufung auf den Bundesnachrichtendienst (BND) und das | |
Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) berichteten, geht es den Ländern | |
dabei um die Verbreitung einer fundamentalistischen Variante des Islam. | |
Demnach schicken sie unter anderem Prediger und unterstützen den Bau von | |
Moscheen und Schulungseinrichtungen. In der „Zwischenbilanz“ der beiden | |
Geheimdienste heißt es den Berichten zufolge, dass es sich bei der Arbeit | |
der Missionsbewegungen aus den Golfstaaten um eine „langfristig angelegte | |
Strategie der Einflussnahme“ handle. | |
Es gebe inzwischen zahlreiche Belege dafür, dass Organisationen wie die | |
„Revival of Islamic Heritage Society“ (RIHS) aus Kuwait, die „Shaykh Eid | |
Charity Foundation“ aus Katar oder die „Muslim World League“ aus | |
Saudi-Arabien europäischen und deutschen Salafisten Moscheen und | |
Schulungseinrichtungen finanzierten. | |
Die RIHS soll etwa über eine Immobilienfirma versucht haben, in | |
Baden-Württemberg ein salafistisches Zentrum zu errichten, was schließlich | |
nach einer Intervention der Polizei scheiterte. Dem Verfassungsschutz | |
zufolge war diese Investition „Teil eines Strategieplans zur Missionierung | |
Süddeutschlands“. Offiziell lehnen die RIHS sowie die anderen | |
Organisationen jede Form von Gewalt und Terrorismus ab. | |
Die saudiarabische Regierung soll in der Vergangenheit auf die | |
Unabhängigkeit der religiösen Bewegungen verwiesen haben, die Geheimdienste | |
kommen den Berichten von SZ, NDR und WDR zufolge aber zu dem Schluss, diese | |
seien „eng mit staatlichen Stellen in ihren Herkunftsländern verbunden“. | |
Für Saudi-Arabien etwa sei die „weltweite Missionierung unverändert | |
Staatsräson und Teil der Außenpolitik“. Deshalb müsse auch mit einer | |
Ausweitung der Aktivitäten in Europa und Deutschland gerechnet werden. | |
13 Dec 2016 | |
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[1] http://www.sueddeutsche.de/politik/extremismus-saudis-unterstuetzen-deutsch… | |
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