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# taz.de -- Kolumne Wirtschaftsweisen: Von Betrügern umzingelt
> Es wimmelt von undurchsichtigen Angeboten am Telefon und im Internet.
> Winkt da das große Geld dank ausländischer Investitionen?
Bild: Das ist doch alles nicht echt!
Ich werde von Betrügern per Telefon und Internet geradezu umzingelt. Dabei
meine ich nicht solche rührend-naiven Mails wie: „Compliments des Tages zu
Ihnen. Ich schreibe diese Mail an Sie mit Tränen und Trauer aus meinem
Herzen. In Bezug auf meine Forschung auf ausländische Investitionen mit
Ihnen auf eine großartige Geschäftsmöglichkeit, bin ich 20 Jahre altes
Mädchen aus Westafrika und ich habe 9,7 Million US-Dollar, geerbt von
meinem verstorbenen Vater, und ich beabsichtige, in Ihrem Land ehrenvoll zu
investieren. Ich erwarte von Ihnen zu hören, so dass ich Detail Sie mehr
darüber. Deine, Nadege Levis.“
Ich meine auch nicht solche kompliziert ausgedachten Anfragen wie diese:
„Subject: Nigerianischer Astronaut möchte nach Hause. Dr. Bakare Tunde,
Astronautics Project Manager National Space Research and Development Agency
(NASRDA) Dear Mr. Sir, Anfrage um Assistenz – strikt vertraulich. Ich bin
Dr. Bakare Tunde, Cousin des Nigerianischen Astronauten, Luftwaffen-Major
Abacha Tunde. Er war der erste Afrikaner im Weltraum, als er 1979 seinen
geheimen Flug zur Weltraumstation ‚Salyut 6‘ unternahm. 1989 beteiligte er
sich am Weltraumflug Soyuz T-16Z zur geheimen sowjetischen Militär-Station
Salyut 8T. Als sich die Sowjetunion 1990 auflöste, ‚strandete‘ er dort.
Seine Kameraden, die sowjetischen Kosmonauten, kehrten mit der Soyuz T-16Z
zur Erde zurück, aber sein Platz wurde von technischem Gerät eingenommen.
Es hat gelegentlich Versorgungsflüge gegeben, um ihn am Leben zu erhalten.
Sein Gesundheitszustand ist auch in Ordnung, aber er möchte endlich nach
Hause. Während der 14 Jahre, die er seitdem da oben verbringt, sind Kosten
für seine Flüge und für andere Ausgaben auf fast 15,000,000 US-Dollar
aufgelaufen. Sie stehen im Fonds der Lagos National Savings and Trust
Association zur Verfügung. Wir müssen jedoch noch weitere Anstrengungen
unternehmen, um von dieser Schuldsumme bei der russischen Weltraumbehörde
runter zu kommen, damit er wieder zur Erde zurückkehren kann. (…) Meine
Kollegen und ich sind bereit, die gesamte Summe auf Ihr Konto zu
transferieren. Weil wir Staatsbedienstete sind, ist es uns vom Code of
Conduct Bureau (Civil Service Laws) verboten, Konten im Ausland er
eröffnen. Überflüssig zu erwähnen, dass wir großes Vertrauen in Sie setzen,
wir sind bereit, Ihnen 20% der zu transferierenden Summe zu überlassen,
weitere 10% sind reserviert für unvorhergesehene Ausgaben (intern oder
extern) zwischen den Parteien während der Transaktion. Sie werden hiermit
mandatiert, den Auftrag mit den 70% zu übernehmen. Unsere Bitte ist jedoch,
ihn zügig durch zu führen, denn wir sind schon jetzt in Verzug mit der
Zahlung, um Abacha Tunde endlich runter zu holen. Freundl. Grüsse, Dr.
Bakare Tunde Astronautics Project Manager.“
Ich meine eher solche Betrüger, die hinterrücks Inkassoaufträge generieren
– wie die Absender dieser Mail: „Sehr geehrter Kunde, wir möchten Sie
darauf hinweisen, dass der Zugang zu Ihrem Online-Konto in Kürze abläuft.
Um dieses weiterhin nützen zu können, bitten wir Sie Ihre Daten bei
folgendem Link zu bestätigen: Sparkasse Online-Konto aktualisieren –
klicken Sie hier. Anschließend wird Ihr Online-Konto automatisch
wiederhergestellt und Sie werden von einem unserer Mitarbeiter kontaktiert.
Beim Online-Banking haben Sie per Klick alles im Griff. Mit dem
komfortablen Online-Banking haben Sie schnellen und problemlosen Zugang zu
Ihrem Girokonto. Bequem können Sie Überweisungen und Daueraufträge per
Mausklick erledigen. Wir freuen uns sehr, Sie weiterhin als unseren Online
Konto Kunden begrüßen zu dürfen! Mit freundlichen Grüßen, Ihr Sparkasse
Kundenservice.“
Hier half mir nur mein Glück, diesen faulen Link nicht anzuklicken: Ich
habe kein Sparkassen-Konto!
24 Jul 2016
## AUTOREN
Helmut Höge
## TAGS
Kolumne Wirtschaftsweisen
Betrug
Geld
Cuvrybrache
Komik
Landleben
Biologie
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