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# taz.de -- EMtaz: Deutschland – Frankreich: Eitel Haschen nach Wind
> Frankreich steht im Finale. Deutschland ist raus. Die zweite Halbzeit war
> eine einzige deutsche Trauerarbeit um den Verlust von Boateng.
Bild: Der Verlierer des Turniers – Mario Götze
Die Startbedingungen: Frankreich von Daniel Cohn-Bendit vorsätzlich
favorisiert. Marseille steht hinter der Équipe, auch Präsident Hollande. Im
Stadion keine Kanzlerin, dafür DFB-Präsident Reinhard „Raute“ Grindel.
Deutschland hat die besseren Techniker, die intensiver antrainierten
Spielzüge, aber: Mats Hummels fehlt, wegen gelber Karte im Viertelfinale
gegen Italien zwangspausierend. In Frankreichs Fernsehen zur Einstimmung:
Bilder der WM 1982 in Spanien, als Toni „Kölsche Blutgrätsche“ Frankreichs
Battiston zu Boden kartätscht.
Das Vorurteil: Bei einem großen Turnier hat Frankreich noch nie gegen
Deutschland gewonnen.
Das Spiel: Erste Halbzeit Sturm & Drang der Franzosen sieben Minuten lang,
dann 38 Minuten deutsches Weltklasse Tikitaka. In jeder Hinsicht höchst
überlegen. Sie hatten sie eigentlich im Sack. Dann in der zweiten Minute
der Nachspielzeit: Schweinsteiger pariert eine Standardsitutation im
heimischen Strafraum mit dem Unterarm. Elfmeter, Griezmann versenkt den
Ball, 1:0.
Zweite Halbzeit: Ein bisschen Sturm & Drang der Franzosen, aber in der 56.
Minute verletzt sich Jérôme „Nachbar“ Boateng, muss sich auswechseln
lassen. Mustafi und Götze ersetzen eben den deutschen Verteidigungs- und
Spielaufbaudirigenten sowie Emre „Robust“ Can. Dann, in der deutscher
Trauerarbeit um den Verlust von Boateng, schießt Griezmann gar das 2:0. Die
deutsche Restspielzeit: Eitel Haschen nach Wind, mühselig. Auch Müller.
Das Ergebnis: Halbfinale Frankreich – Deutschland 2:0
Der entscheidende Moment: Der Pfiff des Schiedsrichters kurz vor der
Halbzeit, weil Schweinsteiger seinen Unterarm nicht unter Kontrolle hatte.
Der Spieler des Spiels: Jedenfalls nicht Götze.
Die Pfeife des Spiels: Rizzoli, Schiedsrichter, umsichtig.
Das Urteil: Tragisch, aber wahr: Deutschland spielte 70 Prozent der Zeit
besser, viel besser, Frankreich effektiver. German Tikitaka – mehr ein
übertouriger Diesel ohne Boateng und Hummels. Auch wahr: Für die
innenpolitische Lage in Frankreich ist der Sieg der Multicouleurs wichtiger
als ein deutscher Durchmarsch zum EM-Ruhm. Gerechtes Resultat, weil es so
ausfiel, wie es eben ausfällt. Prognose: Die Arbeit an der
WM-Titelverteidigung beginnt ab sofort, möglicherweise ohne Götze.
7 Jul 2016
## AUTOREN
Jan Feddersen
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