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# taz.de -- EMtaz: La Kolumne: „PAR“ und „IS“
> Der IS-Terror dürfe nicht siegen, sagte Frankreichs Premier Manuel Valls
> vor der EM – und forderte eine große Party. Hauptsache, keine Politik.
Bild: Wird aus der kleinen noch eine große Party?
Jetzt erst recht! Der Beklommenheit mit Unbekümmertheit begegnen – das ist
eine der Empfehlungen gewesen, die Frankreichs Regierungsvertreter vor der
EM ausgesprochen haben. Der IS-Terror dürfe nicht siegen. Eine „große
Party“ forderte Premierminister Manuel Valls trotz aller Sorgen. Und so
sicherte man die gewünschte Normalität politisch mit der Verlängerung des
Ausnahmezustands ab.
Die große Party ist es bislang noch nicht, von einer Atmosphäre der Angst
kann man aber auch nicht sprechen. Wie sehr einen der Alltag in Beschlag
nimmt, merke ich erst, als mich in Bordeaux ein Kollege fragt, wie sicher
ich mich an meinem Hauptstandort in Paris fühle. Ich habe schon länger
nicht mehr darüber nachgedacht. Er sei froh, sagte er, nicht dort arbeiten
zu müssen. Ich bin mir unsicher, ob ich mich in Bordeaux sicherer als in
Paris fühlen soll. Das Berechenbarste von Terroranschlägen war bislang ihre
Unberechenbarkeit.
Die Veranstalter der EM demonstrieren mitunter eine beispiellose
Unbeschwertheit bei der Gestaltung ihres Festes. Vor Beginn jeder Partie
ist es üblich, dass riesige Buchstaben, die sich zum Namen des Spielorts
zusammenfügen sollen, von links und rechts in die Mitte hereingetragen
werden. In einer Zeit, wo in den modernen Hightech-Arenen munter mit
Laserstrahlen herumgewirbelt wird, eine niedliche Idee.
In Paris sah ich, wie auf der einen Seite sich die Schriftzeichen „PAR“ in
Bewegung setzten, während von rechts die Buchstaben „IS“ in trauter
Zweisamkeit über das Feld marschierten. Die französische Grammatik lehrt
die Silbentrennung Pa-ris. Aber man muss ja aus der Silbentrennung keine
Wissenschaft machen und schon gar keine Politik. Mit der will der Sport eh
nichts zu tun haben.
7 Jul 2016
## AUTOREN
Johannes Kopp
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