Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Auswahlverfahren an US-Unis: Gegen weiße Privilegien
> Bevorzugung von Afroamerikanern und anderen Minderheiten an Hochschulen
> ist rechtens. Das entschied der Oberste Gerichtshof gegen die Klage einer
> Weißen.
Bild: Weiße Hallen (hier in Princeton) für weiße Student_innen? Der Oberste …
Washington afp | Die gezielte Bevorzugung der Angehörigen von Minderheiten
an den US-Hochschulen darf weiter praktiziert werden. Der Oberste
Gerichtshof wies am Donnerstag in Washington die Klage einer weißen Frau
gegen die seit Jahrzehnten geltende, sogenannte „affirmative action“ ab.
Der Supreme Court entschied, dass die rassische und ethnische Identität
eines Bewerbers eines der Auswahlkriterien für die Zulassung zu einer
Hochschule sein darf.
Das Urteil des Supreme Court, das mit einer knappen Mehrheit von vier zu
drei Stimmen erging, knüpft an frühere Entscheidungen desselben Gerichts
an. 1978 hatte der Supreme Court entschieden, dass die Rasse eines
Bewerbers innerhalb enger Grenzen als Kriterium für die Zulassung eines
Hochschulbewerbers herangezogen werden kann. 2003 bekräftige das Oberste
Gericht die Verfassungsmäßigkeit dieser positiven Diskriminierung.
Die „affirmative action“ soll der Diskriminierung von Afroamerikanern und
anderen Minderheiten bei der Auswahl der Studierenden entgegenwirken. An
den US-Hochschulen sind Schwarze und Latinos bis heute unterrepräsentiert.
Die Kritiker der positiven Diskriminierung halten das Instrument jedoch für
inzwischen überholt. Sie argumentieren, dass weiße Bewerber dadurch
benachteiligt würden und nur die Qualifikationen als Kriterien gelten
sollten. In einigen Bundesstaaten, darunter Kalifornien, ist die
„affirmative action“ bei der Hochschulzulassung verboten.
In der jetzigen höchstrichterlichen Entscheidung hieß es jedoch, unter den
Gründungsprinzipien einer Universität sei „die Diversität der
Studentenschaft eines von jenen, die wesentlich für ihre Identität und
ihren Bildungsauftrag sind“.
Konkret lag dem Supreme Court der Fall der Weißen Abigail Fisher vor, die
in ihrer Klage angeführt hatte, ihr sei wegen ihrer ethnischen Herkunft die
Zulassung zur University of Texas verweigert worden. Fisher erwarb dann
zwar 2012 an einer anderen Hochschule ein Diplom, ihre Klage durchlief aber
weiter die Gerichtsinstanzen.
24 Jun 2016
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
USA
Universität
Diskriminierung
Oberster Gerichtshof
Anti-Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Urteil zur Bevorzugung von Schwarzen: Supreme Court dreht das Rad zurück
Die konservative Mehrheit am Obersten Gerichtshof kippt die „Affirmative
Action“ an den Unis. Damit dürfen Minderheiten nicht mehr gefördert werden.
Buch über Rassismus in den USA: Im Fleischwolf der Strafverfolgung
Schwarz? Ab in den Knast! Das Buch „The New Jim Crow“ der Juristin Michelle
Alexander hat in den USA eine breite Debatte ausgelöst.
Studierendenproteste in den USA: „Power“ und „Revolution“
Eine überraschende Demonstration: Im ganzen Land protestierten am
Donnerstag Studierende gegen Rassismus und Studiengebühren.
Rassismus an Universität in Missouri: Die Macht der Football-Spieler
Seit Monaten protestieren Studenten an der Uni Missouri gegen Rassismus.
Jetzt endlich tritt der Rektor zurück – weil Sportler Druck ausüben.
Schwarze enttäuscht wegen Ferguson: An Lynchmorde erinnert
Eine neue Welle der Empörung und Wut rollt von der Ost- bis zur Westküste:
Vor allem schwarze US-Amerikaner sind frustriert und entsetzt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.