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# taz.de -- Piraten-Chef zur Bundespräsidentenwahl: „Wir sollten neue Wege g…
> In einem Brief bieten die Piraten ihre Unterstützung für einen
> rot-rot-grünen Bundespräsidenten an. Dafür fordert Parteichef Körner mehr
> Bürgerbeteiligung.
Bild: „Am liebsten hätten wir einen Piraten als Präsidenten.“
taz: Herr Körner, Ihre Piraten bieten an, zusammen mit SPD, Linke und Grüne
für einen gemeinsamen Bundespräsidentenkandidaten zu stimmen. Hat sich
Sigmar Gabriel schon bei Ihnen gemeldet?
Körner: Nein, bis auf die Linke hat sich niemand bei uns gemeldet – und die
auch nur in einem Tweet. Das hatten wir aber auch nicht zwingend erwartet.
Sie schlagen in Ihrem Brief einen „gemeinsamen Gedankenaustausch“ zur
Findung eines Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl vor. Wollen Sie das
dann im kleinen Kreis mit den Parteichefs besprechen?
Nein, ich würde da gerne weiter gehen, wobei mir meine politische Bedeutung
bewusst ist. Wir möchten eine Plattform schaffen, bei der alle Bürger die
Möglichkeit hätten, einen Kandidaten vorzuschlagen. Zum Beispiel über das
Internet, wo man Namen präsentieren und diskutieren kann. Die dort
genannten Namen fließen dann in die politische Entscheidungsfindung mit
ein. Das wäre ein Schritt zu mehr Bürgerbeteiligung. Das Votum, das dabei
rauskommt, kann sehr gewinnbringend sein. Damit haben wir Piraten bereits
gute Erfahrungen gemacht.
In Ihrem Brief nennen Sie bereits einige Kriterien: Weltoffen soll er oder
sie sein, die sozialen Errungenschaften verteidigen und auf die die
Entwicklung der Digitalen Revolution achten. Wer schwebt Ihnen konkret
vor?Ich gebe zu, dass wir am liebsten einen Piraten als Präsident hätten.
Aber wir sind kompromissbereit. Konkret an Namen haben wir noch nicht
gedacht und wir würden auch keine nennen, denn sobald in der Vergangenheit
ein Name fiel, war er verbrannt.
Die Piraten haben voraussichtlich zwölf Stimmen in der Bundesversammlung.
Für eine absolute Mehrheit könnten diese das Zünglein an der Waage sein.
Würden Sie in einem solchen Fall harte Bedingungen stellen oder wählen Sie
im Zweifel eh das kleinere Übel?
Ich wäre mir da nicht so sicher, dass wir das kleinere Übel wählen. Wir
Piraten haben bewiesen, dass wir kompromisslos sein können. Wir hoffen
aber, dass sich ein wählbarer linker Kandidat findet.
Werden die Piraten andernfalls einen eigenen Kandidaten aufstellen?
Danach sieht es aktuell nicht aus. Es gibt aber Stimmen in der Partei, die
das fordern. Ich finde, wir sollten neue Wege gehen und einen gemeinsamen
Kandidaten finden.
6 Jul 2016
## AUTOREN
Felix Hackenbruch
## TAGS
Bundesversammlung
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Berlin
Piratenpartei
Bundespräsident
Stefan Körner
Horst Köhler
Bundespräsident
Stefan Körner
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