# taz.de -- Folgen des VW-Skandals: Knausern beim Schadensersatz | |
> VW-Chef Müller lehnt Entschädigungszahlungen wie in den USA für die | |
> restlichen Betroffenen ab. Dem Konzern droht gleichzeitig eine | |
> Millionenklage. | |
Bild: Der Konzern hat sich einiges geleistet, aber dafür einstehen will er nic… | |
Berlin dpa/taz | Schadenersatzzahlungen in Millionen- und Milliardenhöhe | |
drohen dem VW-Konzern nach dem Dieselskandal derzeit nur aus den USA – und | |
aus der Fischwirtschaft. Das Unternehmen „Deutsche See“ hat jetzt eine | |
millionenschwere Klage wegen arglistiger Täuschung angekündigt. Der | |
Mittelständler wirft dem Konzern vor, er habe Absprachen für gemeinsame | |
Nachhaltigkeitsprojekte nicht eingehalten. „Wir sind tief enttäuscht“, | |
sagte Egbert Miebach, Geschäftsführer von Deutsche See. VW wollte sich zu | |
der Sache nicht äußern. | |
Dagegen warnte VW-Chef Matthias Müller in der Welt am Sonntag lang und | |
breit davor, an VW in Deutschland die gleichen Maßstäbe für Schadenersatz | |
anzulegen wie in den USA. Volkswagen habe bislang zur Lösung der Krise 16,2 | |
Milliarden Euro zurückgestellt und sei weiterhin finanziell solide | |
aufgestellt. In den USA wird die Abgas-Affäre den Konzern für Rückkäufe, | |
Entschädigungen von 5.000 Dollar pro Auto und Strafen voraussichtlich bis | |
zu 15 Milliarden Dollar kosten. | |
Betroffen sind in den USA rund 500.000 Autos – weltweit aber 11 Millionen | |
Fahrzeuge, davon 2,4 Millionen in Deutschland. Müller lehnte Entschädigung | |
wie in den USA für alle betroffenen Kunden ab. Die Sachlage sei anders: „In | |
den USA sind die Grenzwerte deutlich strenger, damit wird auch die | |
Nachrüstung komplizierter.“ Außerdem sei die Teilnahme an einer | |
Rückrufaktion in den USA freiwillig – anders als etwa in Deutschland. | |
Die Behörden in den USA erwarteten die Umrüstung möglichst vieler Autos, | |
sagte Müller der Zeitung. „Mit der Prämie in den USA sollen wir unseren | |
Kunden einen Anreiz zur Teilnahme an der Umrüstung geben.“ Dies 1:1 etwa | |
mit der Lage in Deutschland zu vergleichen sei nicht möglich. „Und was es | |
nicht zuletzt wirtschaftlich für unser Unternehmen bedeuten würde, wenn wir | |
das doch tun würden, muss ich wohl nicht weiter ausführen.“ | |
3 Jul 2016 | |
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