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# taz.de -- Zusammenarbeit mit Libyen: EU weitet Militäreinsatz „Sophia“ a…
> Brüssel will Libyen beim Aufbau einer Küstenwache und Marine helfen. Die
> Regierung in Tobruk soll in die Lage versetzt werden, selbst gegen
> Flüchtlinge vorzugehen.
Bild: Die Bundeswehr ist mit mehreren Hundert Soldaten an der Mission „Sophia…
LUXEMBURG epd | Die Europäische Union geht verstärkt gegen den Andrang von
Flüchtlingen vor, die über das Mittelmeer kommen. Die Außenminister
beschlossen am Montag in Luxemburg die Verlängerung und Ausweitung der
„Sophia“-Mission, die vor allem die Migration über Libyen begrenzen soll.
Die Mission, an der die Bundeswehr mit rund 400 Soldaten beteiligt ist,
dauert nun zunächst bis 27. Juli 2017 und wird um Hilfe beim Aufbau einer
libyschen Küstenwache und die Durchsetzung eines Waffenembargos erweitert,
wie es in einer Erklärung hieß.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte vor dem Treffen die
Bedeutung der Entscheidung hervorgehoben. Es gehe darum, was Europa noch
tun könne, um „den Übertritt von Flüchtlingen über die libysche Grenze
Richtung Mittelmeer, Richtung Europa zu verhindern“, sagte Steinmeier.
Die Operation „Sophia“ wurde 2015 beschlossen. Sie konzentrierte sich
zunächst auf das Sammeln von Informationen über Schleppernetzwerke. Es geht
sowohl um Menschenschmuggel, also das Schleusen von Menschen, die dafür
bezahlen, als auch um Menschenhandel, der gegen den Willen der Betroffenen
stattfindet.
## „Neutralisierung“ von 139 Schiffen
Derzeit besteht die Hauptaufgabe in der Kontrolle, Beschlagnahme und dem
Umleiten von Schleuserschiffen auf dem südlichen zentralen Mittelmeer. Nach
Angaben des EU-Ministerrates hat die Operation bisher zur „Neutralisierung“
von 139 Schiffen und Booten und zur Festnahme von rund 70 Verdächtigen
geführt, die den italienischen Behörden übergeben wurden.
Italien, wo in Rom auch das Hauptquartier liegt, hat die Führung der
Mission inne. Zugleich trug die Mission laut EU bisher zur Rettung von
knapp 16.000 Menschenleben bei.
Hinzu kommen soll nun europäische Hilfe beim Aufbau einer libyschen
Küstenwache und Marine. So soll die international anerkannte libysche
Regierung in Tobruk selbst in die Lage versetzt werden, den
Menschenschmuggel und –handel zu bekämpfen und vor der Küste Menschen aus
Seenot zu retten.
Für das Waffenembargo bedurfte es einen Beschlusses des Sicherheitsrates
der Vereinten Nationen. Es soll bewaffnete Gruppen wie die IS-Terrormiliz
vom Nachschub abschneiden und so generell der Befriedung des von Kämpfen
zerrissenen Landes dienen. Auch auf diese Weise will die EU letztlich
erreichen, dass weniger Migranten über das Meer kommen.
20 Jun 2016
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