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# taz.de -- Flüchtlingsunterkunft in Berlin: Eine Watsche für den Sozialsenat…
> Regierungschef Michael Müller (SPD) ist sauer, dass am Tempelhofer
> Flughafen eine lange diskutierte Leichtbauhalle für Sport zu zwei
> Dritteln gesperrt ist.
Bild: Regierungschef Michael Müller (SPD) gefällt nicht ganz, was er von Sozi…
Es gibt Momente, da möchte man nicht Sozialsenator sein. Wenn man etwa wie
der aktuelle Amtsinhaber Mario Czaja (CDU) in der Leichtbauhalle vor dem
Tempelhofer Flughafengebäude steht und etwas erklären muss. Warum nämlich
von diesem nagelneuen Bau zwei Drittel gesperrt sind und sich das Kicken,
Hüpfen und Federballspielen von großen und kleinen Flüchtlingen auf ein
Drittel beschränken muss. Vor allem, wenn neben einem Regierungschef
Michael Müller (SPD) steht, immer genervter wirkt und das nun mal geklärt
haben will – vor Journalisten, Kameras, anderen Politikern und rund 20
weiteren Menschen.
Müller ist unterwegs auf einer weiteren Tour des Senats durch die Bezirke;
eine Reihe, die er gleich nach Amtsantritt Ende 2014 begonnen hat. Diesmal
ist Tempelhof-Schöneberg dran, und das geht nicht, ohne in der größten
Flüchtlingsunterkunft im Land vorbeizuschauen. Jene, von der zu
Jahresbeginn noch anzunehmen war, dass dort bis zu 7.000 Menschen
unterkommen sollten – jetzt sind es rund 1.400. Jene Unterkunft, für die
damals unter großem öffentlichen Protest das Schutzgesetz für das
Tempelhofer Feld geändert wurde.
Im Reisebus fährt Müller samt Begleitung vor, an ebenjenem Feld vorbei. Da
sitzt man nah beieinander und kann als taz mal anmerken, er möge doch nicht
so begehrlich auf das Feld mit all dem entgangenen Wohnraum schauen, den er
da mal am Rand plante. „Ich find’s auch so schön“, versichert Müller, �…
glaubt mir ja keiner.“
Aber zurück zur Freizeit- und Sporthalle und zum Disput mit Czaja. Der
sagt, es gebe gerade nicht mehr Nachfrage als für jenes Drittel. Es klinkt
sich die Jugendstaatssekretär ein und verweist auf nahe Ferien. Und die
Offizielle vom Betreiber sieht das auch ganz anders. Warum überhaupt zwei
Drittel gesperrt sind? Weil es noch keine Blitzwarnanlage gibt – die musste
erst ausgeschrieben werden, im August soll alles frei sein.
Jetzt gibt es Brandwarner, Menschen statt Maschinen, die das im Ernstfall
übernehmen sollen. Klingt nach dem Notfallplan, der 2012 die Eröffnung des
BER retten sollte, bloß in klein. Warum dann nicht ein paar Leute mehr,
damit man die ganze Halle nutzen kann, ärgert sich Müller: Solche Angebote
sollten doch Vorrang haben, darauf habe man sich doch geeinigt. Czaja weist
darauf hin, dass mehr Leute auch mehr Geld kosten. Und ja, er könne das
bezahlen, wenn er vom Finanzsenator das nötige Geld dazu bekommt. Glücklich
sieht er dabei nicht aus. Wie gesagt, es gibt Momente …
28 Jun 2016
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Michael Müller
Mario Czaja
Tempelhofer Feld
Schwerpunkt Rassismus
Flughafen Tempelhof
Berliner Senat
Flughafen Tempelhof
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