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# taz.de -- Die Wahrheit: Schuhe aus Plastik
> Der Fall Gina-Lisa Lohfink zeigt, dass Feminismus sich nicht mit
> Petitessen aufhalten darf und wer die wahren Vergewaltigungsopfer sind.
Bild: Damals vor dem Brexit, als noch alles normal war: Prince Charles und eine…
Gina-Lisa Lohfink, die deutsche Busentussi, die angeblich vergewaltigt und
trotz Videomaterials, auf dem sie mehrmals „Nein!“ oder „Hör auf!“ sag…
wegen Falschaussage verurteilt wurde, zeigt schon wieder, was mit dem
modernen Feminismus alles schief läuft. Der Feminismus wäre so viel
erfolgreicher, wenn Feministinnen endlich aufhörten, sich über jede
Vergewaltigung zu empören.
Dass Vergewaltigungen schlimm sind, denken nämlich ohnehin alle. Niemand
bestreitet das. Alle sind gegen Vergewaltigungen. Es gibt nur ein paar
Ausnahmen, wo Vergewaltigungen doch nicht so schlimm sind. Zum Beispiel,
wenn das Opfer Fake-Titten hat. Oder wenn der Täter sehr gut in Schwimmen
ist. Oder wenn beide Parteien betrunken gewesen sind. Oder wenn das Opfer
minderjährig gewesen ist und ihre Mama nicht wusste, wo sie sich zum
Zeitpunkt der Tat befand. Oder wenn er netterweise ein Kondom angezogen
hat. Oder wenn sie schon einmal miteinander geschlafen haben. Wenn er ein
berühmter Filmemacher, Politiker, Schriftsteller, Sportler oder
TV-Moderator ist. Und sie bloß eine Schlampe.
Wenn sie nicht sofort zur Polizei gegangen ist. Wenn er sich nachher
entschuldigt hat. Wenn er sehr reich und sie sehr arm ist. Wenn er im
Urlaub ist. Wenn sie im Urlaub ist – und minderjährig und betrunken. Wenn
er weiß ist und sie nicht. Wenn sie verheiratet waren. Wenn sie Schuhe aus
Plastik getragen hat. Wenn er aus einer respektablen Familie kommt. Wenn
sie schon mal ein Sex-Video gedreht hat. Wenn sie nicht an den Wunden
stirbt, die ihr bei der Vergewaltigung zugefügt wurden.
Da allen in unserer heutigen Gesellschaft so kristallklar ist, dass
(abgesehen von ein paar Ausnahmen) Vergewaltigung so ein schlimmes
Verbrechen ist, müssen die Feministinnen es endlich gut sein lassen und
sich den wirklich relevanten Themen widmen. Damit meine ich, dass sie sich
den wahren Opfern unserer modernen sexistischen Gesellschaft widmen müssen:
den Männern.
Schlimm genug, dass sie in der Schule von weiblichen
Feminazigrundschullehrerinnenmafiafrauen gemobbt werden. Aber stellt euch
vor, wie traumatisierend es für die armen Männer ist, die keine
Vergewaltiger sind, ständig Artikel über Vergewaltigungen lesen zu müssen.
Das Trauma, das durch das Lesen eines Vergewaltigungsartikels entsteht,
wenn man selbst kein Vergewaltiger ist, hinterlässt Spuren, die richtig
tief in den Männerseelen sitzen und den Männern überhaupt keinen Spaß
machen.
Und: die armen Männer müssen mit der ständigen Angst leben, von einem
Vergewaltigungsvorwurf getroffen zu werden! Die Karrieren, die dadurch
zerstört werden könnten! Daran denken die modernen Feministinnen aber gar
nicht. Sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, Vergewaltigungsopfern zu
helfen und so. Dabei wissen doch bereits alle, wie schlimm eine
Vergewaltigung ist. Abgesehen von ein paar Ausnahmen. Bei Gina-Lisa Lohfink
zum Beispiel. Der moderne Feminismus muss das endlich einsehen …
17 Jun 2016
## AUTOREN
Jacinta Nandi
## TAGS
Gina-Lisa Lohfink
Feminismus
Vergewaltigung
Donald Trump
Schwerpunkt Brexit
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Unter Schmerzen
Feminismus
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