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# taz.de -- Krieg in Syrien: 600 Menschen fliehen zu Fuß
> Zehntausende stecken in der vom IS gehaltenen Stadt Mandschib fest. In
> Daraja verhinderten Fassbomben die Verteilung von Hilfsgütern.
Bild: Hilfsgüter nach Syrien – bringen nichts, wenn sie vor Ort nicht vertei…
Beirut afp | Hunderte Zivilisten sind laut Aktivisten aus der belagerten
nordsyrischen Stadt Manbidsch geflohen. Rund 600 Bewohner hätten zu Fuß die
von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierte Stadt in
der Provinz Aleppo verlassen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle
für Menschenrechte am Sonntag.
Das kurdisch-arabische Rebellenbündnis SDF hatte die Stadt vor wenigen
Tagen vollständig eingeschlossen und damit die Nachschubroute der
Dschihadisten von der türkischen Grenze zu ihrer Hochburg Raka
abgeschnitten. Zehntausende Zivilisten sind laut Aktivisten in Manbidsch
eingeschlossen. Laut der Beobachtungsstelle wurden bei den Kämpfen um die
Stadt 223 IS-Kämpfer, 28 SDF-Kämpfer und 41 Zivilisten getötet. Demnach
starteten die Dschihadisten am Sonntag eine Gegenoffensive, um die Straße
im Westen der Stadt zurückzuerobern.
In Syrien leben nach UN-Angaben ohnehin bereits knapp 600.000 Menschen
unter Belagerung, teils bereits seit Jahren. Die meisten der belagerten
Städte und Ortschaften sind von den Regierungstruppen eingeschlossen, doch
auch die Rebellen belagern mehrere Dörfer. Unter internationalem Druck
hatte die syrische Regierung diese Woche Hilfslieferungen für 17 der 19
betroffenen Städte zugestimmt.
In der belagerten Stadt Daraja südwestlich von Damaskus verhinderten die
anhaltenden Luftangriffe jedoch, dass am Freitag gelieferte Hilfsgüter
verteilt werden. Erneut seien mindestens acht Fassbomben abgeworfen worden,
was die Verteilung der Hilfslieferungen erschwere, erklärte der Aktivist
Schadi Matar. Die Luftangriffe auf Daraja waren von den USA und Frankreich
bereits scharf verurteilt worden. US-Außenamtssprecher Mark Toner
kritisierte, dass die „nicht hinnehmbaren“ Angriffe „die Lieferung und
Verteilung schrecklich benötigter Hilfe“ behinderten.
Bei einem Doppelanschlag am schiitischen Mausoleum von Sajjida Seinab in
der Nähe von Damaskus wurden derweil laut der Beobachtungsstelle 20
Menschen getötet, darunter 13 Zivilisten. Die amtliche Agentur Sana
meldete, zwei Selbstmordattentäter hätten sich am Samstag am Eingang des
Schreins in die Luft gesprengt, einer von ihnen in einem Auto. Der IS
bekannte sich zu dem Anschlag.
12 Jun 2016
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