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# taz.de -- Flüchtlinge an deutscher Grenze: Minderjährige abgewiesen
> Nach einem Medienbericht sind alleine 2016 bereits hunderte unbegleitete
> Minderjährige an der Einreise nach Deutschland gehindert worden.
Bild: Bilder von größeren Flüchtlingsgruppen bei Passau, wie im Oktober 2015…
Passau afp | An Deutschlands Grenzen sind einem Zeitungsbericht zufolge
seit Jahresbeginn mehr als 300 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
zurückgewiesen worden. Bis Ende März seien insgesamt 309 Kinder und
Jugendliche zurückgewiesen worden, 280 davon allein an der
bayerisch-österreichischen Grenze, berichtete die Passauer Neuen Presse
unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine
Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion.
160 der zurückgewiesenen Flüchtlinge stammten dem Bericht zufolge aus
Afghanistan, 46 aus Syrien, 30 aus dem Irak, 17 aus Marokko, zwölf aus
Pakistan und sieben aus Algerien. Grund der Einreiseverweigerung seien
fehlende Einreisevoraussetzungen nach dem Schengener Grenzkodex gewesen.
„Ein Schutzersuchen stellten sie nicht“, erklärte das
Bundesinnenministerium demnach.
Die Grünen äußerten scharfe Kritik an dem Vorgehen. „Die Bundespolizei
ignoriert die Zuständigkeit der Jugendämter, Kindeswohl geht vor
Grenzschutz“, sagte die flüchtlingspolitische Sprecherin der
Grünen-Bundestagsfraktion, Luise Amtsberg. „Die Jugendlichen erhalten
keinen Vormund und haben somit auch keine Chance, einen Asylantrag zu
stellen.“ Viele der Betroffenen hätten eigentlich gute Chancen, in
Deutschland als Flüchtlinge anerkannt zu werden. Dafür bräuchten sie aber
Beratung und Unterstützung.
Die Grünen-Jugendexpertin Beate Walter-Rosenheimer warf der Bundesregierung
Abschottung der Grenzen auf Kosten minderjähriger Flüchtlinge vor. „Kinder
und Jugendliche auf der Flucht brauchen unseren besonderen Schutz“, sagte
Walter-Rosenheimer. „Die Bundespolizei darf die Minderjährigen nicht
zurückweisen, sondern muss sie den örtlichen Jugendämtern übergeben.“
30 Apr 2016
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