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# taz.de -- Krise der SPÖ: Intelligente Lufthoheit
> Der Wiener Oberbürgermeister Häupl übernimmt den Parteivorsitz der SPÖ.
> In der Bevölkerung und der Partei kommt er gut an.
Bild: Michael Häupl: Seit 22 Jahren Wiener Bürgermeister und bald an der Spit…
Wien taz | Michael Häupl ist das politische Schwergewicht der SPÖ. Nicht
nur, was die Körperfülle betrifft. Als Chef der stärksten
Landesparteiorganisation ist der Wiener Bürgermeister graue Eminenz und
Königsmacher. Und er kommt auch bei der Bevölkerung gut an. Seit bald 22
Jahren regiert er im Rathaus, mehr als die Hälfte davon mit absoluter
Mehrheit.
Der studierte Biologe versteht sich anschaulich auszudrücken. Wahlkämpfe
sieht er als „Zeit konzentrierter Unintelligenz“. Darin beanspruchte er
einst die „Lufthoheit über die Stammtische“, um den Rechten nicht die
Deutungshoheit über das Politgeschehen zu überlassen.
Er weiß, wovon er spricht, denn an der Uni gehörte er drei Jahre dem
äußerst rechten Ring Freiheitlicher Studenten an, bevor er zum Verband
Sozialistischer Studenten überwechselte. Dort begann auch seine
Parteikarriere, die ihn 1983 in den Wiener Gemeinderat führte und zum
Thronfolger des beliebten Bürgermeisters Helmut Zilk machte.
Als ihm vergangenen Herbst im Wiener Wahlkampf ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit
FPÖ-Chef Heinz Christian Strache bevorstand, zeigte er Haltung: Er lehnte
es ab, die Flüchtlinge für alle Probleme verantwortlich zu machen. Das
Wahlvolk lohnte es ihm mit einer relativ deutlichen Mehrheit, die die
Fortsetzung der rot-grünen Rathauskoalition erlaubte.
Sein Amt beschreibt Häupl gern als den „schönsten Job der Welt“. Daher war
er nie versucht, das weit glitschigere Parkett der Bundespolitik zu
betreten. [1][Viele in der Partei sähen es gerne, wenn der 65-Jährige den
Parteivorsitz nicht nur interimistisch übernähme].
10 May 2016
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[1] /Ruecktritt-des-oesterreichischen-Kanzlers/!5299439/
## AUTOREN
Ralf Leonhard
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