# taz.de -- Apples vom FBI geknacktes iPhone: Selbst gemacht | |
> Das FBI kann‘s auch ohne Apple. Sind jetzt Millionen Apple-Nutzer in | |
> Gefahr, ihre Smartphone-Geheimnisse zu verlieren? | |
Bild: Dieses eine iPhone interessiert so viele, aber zum Gerichtsprozess kommt … | |
Breaking News: Das FBI kann jetzt iPhones knacken. Wochenlang haben das | |
US-Justizministerium und andere Sicherheitsbehörden so getan, als könnten | |
sie dies nicht. Es müsse Regelungen geben, um Hintertürchen für staatliche | |
Datensammler in iPhones einzubauen. | |
Dass Dritte sich das zunutze machen könnten – geschenkt. Das | |
Justizministerium klagte gegen Apple, weil die sich weigerten, beim | |
Entblößen ihrer Kunden mitzuhelfen. | |
Bei dem Streitobjekt handelte es sich um das Telefon des | |
San-Bernardino-Attentäters Syed Rizwan Farook. Die Bestürzung über den | |
Terror sollte wohl helfen, mehr Befugnisse gegen verschlüsselte Daten zu | |
erwirken. Der Fall zog eine breite Debatte nach sich. | |
Apple-Chef Tim Cook verteidigte Verschlüsselungen: „Wenn wir unsere Daten | |
aufs Spiel setzen, bedroht das unsere persönliche Sicherheit.“ Google, | |
Facebook und andere IT-Konzerne pflichteten ihm bei und kamen sich auf | |
einmal wie die Guten vor. | |
Jetzt hat eine nicht näher benannte dritte Firma das iPhone geknackt. Dreht | |
man Cooks Aussage weiter, bedeutet das, dass die persönliche Sicherheit von | |
900 Millionen iPhone-Besitzern weltweit bedroht ist. Zumindest theoretisch. | |
Von einem Aufschrei deswegen ist bislang wenig zu spüren – wie so oft in | |
Datenschutzfragen. | |
Immerhin fordert die Electric Frontier Foundation, eine NGO, die sich für | |
digitale Grundrechte in den USA einsetzt, dass die Behörden Apple über die | |
bestehende Sicherheitslücke informieren. Apple wäre das natürlich sehr | |
recht. Die Behörden werden wohl den Teufel tun. Auch wenn das im | |
öffentlichen Interesse wäre. | |
30 Mar 2016 | |
## AUTOREN | |
Gareth Joswig | |
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