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# taz.de -- Ausschreitungen in Bayern: Kurden attackieren Türken-Demo
> In Aschaffenburg greifen kurdische Aktivisten eine Demo von türkischen
> Veranstaltern an. Diese wollten gegen den „Terror“ der PKK und des IS
> protestieren.
Bild: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann reagierte empört auf die Ausschre…
München/Aschaffenburg afp | Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Kurden
und Türken in Aschaffenburg haben am Ostersonntag die Polizei in Atem
gehalten und eine scharfe Reaktion der bayerischen Landesregierung
hervorgerufen. Kurdische Aktivisten attackierten nach Polizeiangaben einen
Demonstrationszug, mit dem die türkischen Veranstalter gegen den „Terror“
der kurdischen PKK und der Dschihadistenmiliz IS protestieren wollten.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verbat sich solche
Auseinandersetzungen „auf deutschem Boden“.
Die Polizei in Aschaffenburg nahm nach Angaben vom Montag insgesamt 36
Kurden vorläufig fest, die Beamte mit Böllern und Steinen angegriffen
hatten. Zu dem Einsatz wurden auch Polizeikräfte aus dem nahe gelegenen
Hessen herbeigerufen.
Bayerns Innenminister Herrmann reagierte empört auf die Ausschreitungen.
„Wir wollen nicht, dass der türkisch-kurdische Konflikt auf deutschem Boden
ausgetragen wird“, erklärte Herrmann am Montag in München. „Das ist einfa…
unerträglich und eine Zumutung für unser Land.“
Herrmann wertete die Ereignisse zudem als Bestätigung für die ablehnende
Haltung der CSU gegenüber Visa-Erleichterungen für Bürger der Türkei. „Wir
müssen schon genau hinschauen, wen wir da in unser Land lassen, wenn wir
über Visaerleichterungen für die Türkei sprechen“, mahnte der Minister.
„Alle Türken inklusive Kurden nach Deutschland frei einreisen zu lassen,
ist keinesfalls vertretbar.“
Die EU hatte kürzlich ein Abkommen mit der Türkei über die Rücknahme von
Flüchtlingen abgeschlossen; dabei stellte sie der Türkei Erleichterungen
bei der Visumspflicht für türkische Bürger in Aussicht. Die CSU lehnt dies
ab.
## Böller und Steine
Die Aschaffenburger Demonstration der Türken unter dem Motto „Gemeinsam
gegen den Terror - Demo gegen PKK und ISIS“ mit 600 Beteiligten war am
Sonntagnachmittag von etwa 30 Kurden mit Böller- und Steinwürfen
angegriffen worden. Nachdem die Polizei einschritt, flüchteten die
Angreifer den Angaben zufolge in ein Haus und bewarfen die Beamten vom Dach
aus mit Steinen und Feuerwerkskörper.
Die Polizei drang dann nach eigenen Angaben mit starken Kräften und Hunden
in das Haus ein; Insgesamt 36 Menschen hätten sich dort ohne Widerstand
vorläufig festnehmen lassen. Gegen die Kurden im Alter von zwischen 15 und
40 Jahren werde nun unter anderem wegen des Verdachts des schweren
Landfriedensbruchs und versuchter gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
Die Polizei war danach bis zum frühen Montagmorgen auf der Straße, um ein
Zusammentreffen zwischen türkischen und kurdischen Gruppen zu verhindern,
wie ein Sprecher mitteilte.
28 Mar 2016
## TAGS
Kurden
PKK
„Islamischer Staat“ (IS)
Demonstrationen
Bayern
Türken
Flüchtlinge
Terroranschlag
Parlamentswahl Türkei 2015
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