Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar US-Republikaner und Trump: Es bleibt nicht mehr viel Zeit
> Donald Trump siegt und siegt, alles scheint möglich. Die Republikaner
> haben das Problem selbst zu verantworten – und müssen endlich handeln.
Bild: Noch ist der Vorwahlkampf lang, aber mit jedem Sieg wird es schwerer, dem…
Schon wieder ein Sieg für Donald Trump. Und mit ihm die bange Frage, ob er
tatsächlich nicht mehr zu stoppen ist auf seinem Weg zur
Präsidentschaftsnominierung der Republikaner und dann womöglich ins Weiße
Haus.
Mit drei Siegen in Folge ist Trump endgültig Spitzenreiter der
Konservativen und tatsächlich ist jetzt alles möglich. Noch ist der
Vorwahlkampf lang, aber mit jedem Sieg wird es schwerer, dem 69-Jährigen
etwas entgegenzusetzen.
Die Republikanische Partei der Vereinigten Staaten von Amerika hat ein
Problem, das sie selbst zu verantworten hat. Sie erreicht ihre Basis nicht
mehr. Es sind eben nicht nur ein paar versprengte Irre, die Trump ihre
Stimme geben. Schon lange nicht mehr. Er hat Erfolg bei Weißen, bei
Latinos, bei Religiösen und quer durch die Bildungsschichten.
Über Trump zu lamentieren, wird das Problem nicht lösen. Die Konservativen
in den USA werden sehr viel mehr als die Demokraten von Ideologie
getrieben. Sie suchen in ihrer Partei klare Haltungen zu emotional besetzen
Themen wie Waffen, Religion oder Gleichstellung. Und darüber hinaus Halt,
auch ökonomischen, in einem sich für viele von ihnen viel zu schnell
verändernden Land.
Die Konservativen schaffen es nicht mehr, die Beständigkeit konservativer
Werte in einer modernen und diverser werdenden Gesellschaft zu vermitteln.
So lassen sich die Enttäuschten leicht von Trump und seinem
Nicht-Wahlprogramm mitreißen. Zumal dieser seine Versprechungen rhetorisch
geschickt an die aus konservativer Sicht goldenen 80er Jahre der Reagan-Ära
anbindet. Da macht es nichts, dass Trump in gewissen Punkten weniger
ideologisch ist als die Konkurrenten Ted Cruz und Marco Rubio. Denn er holt
die Menschen emotional ab.
Wollen die Republikaner die Kontrolle über diesen Wahlkampf noch
zurückerlangen, bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit. Nach dem Ausscheiden von
Jeb Bush konzentrieren sie alles auf Rubio, der als vermittelbarer Kandidat
gilt, darüber hinaus jung und mit einem konservativen Herzen am rechten
Fleck. Doch der Senator aus Florida hat in Nevada noch nicht davon
profitieren können, dass die Partei Unterstützung und Geld nun auf ihn
konzentriert.
Rubio und die Partei brauchen ein starkes Ergebnis am wichtigen
Super-Tuesday, an dem in elf Staaten gewählt wird. Wenn Rubio scheitert,
bleibt der Partei nichts als Verzweiflung. Die Kraft zur Erneuerung haben
die Konservativen gerade nicht.
24 Feb 2016
## AUTOREN
Rieke Havertz
## TAGS
USA
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Donald Trump
Republikaner
USA
Vorwahlen
TV-Duell
Donald Trump
USA
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Ted Cruz
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Bernie Sanders
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Erfolg bei den Vorwahlen: Trump pirscht sich ran
Sein gutes Abschneiden am Super Tuesday hat ihn beflügelt: Jetzt sucht
Donald Trump die Nähe zur Führung der republikanischen Partei.
Die Republikaner am Super Tuesday: Auf dem Weg zur Trump-Partei
Donald Trump, der Witz der Republikaner? Der Witz wird ernst, nachdem er
die Mehrheit der Staaten gewinnt. Marco Rubio hat ein Problem.
Trump muss bei TV-Debatte einstecken: „Uhren verkaufen in Manhattan“
Die letzte Fernsehdebatte vor dem „Super-Tuesday“ hatte es in sich. Die
Republikaner Rubio und Cruz nahmen ihren ärgsten Konkurrenten Trump in die
Mangel.
Vorwahl der Republikaner in Nevada: Trump triumphiert
Und noch ein Sieg für Donald Trump. Der Republikaner gewinnt deutlich in
Nevada. Marco Rubio, der ihn stoppen soll, enttäuscht.
US-Präsidentschaftsanwärter Marco Rubio: Ein Rechtsaußen als letzte Hoffnung
Marco Rubio ist der einzige Republikaner, der Trump und Cruz noch
gefährlich werden kann. Dafür gibt sich der Ultrakonservative moderat.
Essay Wahlkampf in den USA: Konservativ à la Europa
Antiintellektualismus und Tabubruch als Selbstzweck: Mit Donald Trump
europäisieren sich die US-amerikanischen Konservativen.
US-Republikaner vor Nevada-Vorwahl: Ted Cruz entlässt seinen Sprecher
Rick Tyler hatte ein Video verbreitet, in dem Marco Rubio sich angeblich
abfällig über die Bibel äußert. Es stellte sich als Lüge heraus. Cruz
entließ seinen Sprecher.
US-Vorwahlen Nevada und South Carolina: Über den Kampf ins Spiel
Hillary Clinton schlägt Bernie Sanders in Nevada. In South Carolina setzt
sich Donald Trump gegen Ted Cruz und Marco Rubio durch.
Videos im US-Wahlkampf: El Paso oder Melilla, Hauptsache USA
Marco Rubio verpflanzt Vancouver in die USA und Donald Trump verlegt die
US-Grenze nach Nordafrika. Geographie-Note: ungenügend.
Kommentar US-Vorwahlen: Nichts ist mehr unmöglich
Bernie Sanders inszeniert sich als Outsider. Das hat auch schon bei Obama
geklappt. Doch selbst ein Präsident Sanders könnte nicht viel verändern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.