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# taz.de -- Bärbel Kofler im Porträt: Die Frau fürs Humane
> Die neue Menschenrechtsbeauftragte der SPD ist in Flüchtlingsfragen keine
> bequeme Gesprächspartnerin. Es geht ihr ums große Ganze.
Bild: Die 48-jährige Bayerin, Bärbel Kofler, kommt aus dem Wahlkreis Traunste…
Eine Nummer kleiner ging es wohl nicht. „Freiheit, Gerechtigkeit und
Solidarität“ – das sind die Prinzipien, nach denen Bärbel Kofler Politik
macht. So schreibt es die bayerische SPD-Bundestagsabgeordnete auf ihrer
Homepage.
Aber vielleicht geht es wirklich nicht kleiner bei einem so grundlegenden
Thema wie Menschenrechte. Denn Kofler ist die neue
Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung. Nächste Woche wird sie ihr
Amt antreten.
Allzu viel hat die Bayerin bisher noch nicht von sich reden gemacht. Seit
zwei Jahren ist sie entwicklungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Als
solche kritisierte sie zum Beispiel den ihrer Ansicht nach zu geringen
Beitrag Deutschlands im Kampf gegen Ebola, plädierte für gesetzliche
Sozialstandards in der Textilbranche und machte aus ihrer Sympathie für
Entwicklungsminister [1][Gerd Müller] keinen Hehl. Aus der Niebel-Delle sei
eine Müller-Welle geworden, reimte sie dem CSU-Minister zu Ehren.
Ansonsten: 48 Jahre alt, Bankkauffrau und promovierte
Sprachwissenschaftlerin, seit 2004 im Bundestag. Ihr Wahlkreis ist
Traunstein-Berchtesgadener Land. Platzhirsch ist hier der frühere
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, ihr selbst bleibt immer nur die
Liste. Als Menschenrechtsbeauftragte ist Kofler künftig beim Auswärtigen
Amt angesiedelt. Dort soll sie Außenminister Frank-Walter Steinmeier in
Sachen Menschenrechte und Humanitäre Hilfe beraten.
## Im linken SPD-Flügel
Bemerkenswert war die Schnelligkeit, in der Kofler zu ihrem neuen Amt kam:
Am Montag erst gab Christoph Strässer seinen Rückzug bekannt. Am nächsten
Tag stand schon die Nachfolgerin fest.
Offiziell geht Strässer, weil ihm die Doppelbelastung durch Amt und
Bundestagsmandat zu viel wurde. Indes ließ der Sozialdemokrat aber
durchblicken, dass sein Abgang auch als Protestnote gegen das Asylpaket II
zu verstehen sei.
Eine bequemere Gesprächspartnerin dürfte die Regierung in Kofler nun nicht
unbedingt gefunden haben. Als besonders restriktiv in Flüchtlingsfragen
fiel die Politikerin, die dem linken SPD-Flügel zugerechnet wird, bislang
jedenfalls nicht auf.
24 Feb 2016
## LINKS
[1] /Entwicklungsminister-Gerd-Mueller/!5028039/
## AUTOREN
Dominik Baur
## TAGS
Porträt
SPD
Menschenrechte
Bundestag
Katar
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Afghanistan
Entwicklungshilfe
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