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# taz.de -- Mangel an Grundschullehrern: Es fehlt der eigene Nachwuchs
> Berlin hat zu wenige Studienplätze für Grundschullehrer. Nun sollen die
> Unis nachbessern und ihre Kapazitäten verdoppeln.
Bild: Kommen in Berlin häufig aus anderen Bundesländern: Lehrkräfte an Grund…
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine künftige Berliner Grundschullehrerin ihre
Ausbildung auch hier absolviert hat, ist gering. Lediglich rund 175
ReferendarInnen beenden in diesem Jahr ihre Ausbildung – dem gegenüber
steht aber laut Senatsbildungsverwaltung im laufenden Jahr ein Bedarf von
noch rund 650 Fachkräften. Ein eindeutiges Missverhältnis. In der kommenden
Woche will Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sich deshalb mit den
Hochschulen zu „Gesprächen“ zusammensetzen: Die Zahl der Studienplätze f�…
Grundschulpädagogik soll auf 600 verdoppelt werden. Die aktuellen Verträge
mit den Unis laufen allerdings noch bis 2018.
Kurzfristig sollen deshalb vor allem QuereinsteigerInnen und Lehrkräfte an
Oberschulen in die Bresche springen: Senatorin Scheeres will die regional
organisierte Weiterbildung der LehrerInnen künftig zusätzlich an einer
zentralen Stätte bündeln und ausbauen. Ein Fokus soll dabei auch auf den
sogenannten Ergänzungsstudiengängen liegen. Ein Oberschullehrer kann sich
so zusätzlich noch die Grundschulqualifikation erwerben. Wie viel die
Maßnahmen kosten werden, ist noch unklar. Das Geld will die Senatorin aus
ihrem Haushalt nehmen.
Einen Ausbau der Weiterbildungskapazitäten, wie jetzt von Scheeres
angekündigt, hält Grünen-Bildungsexpertin Stefanie Remlinger indes für
bloße Kosmetik: „Das eigentliche Problem sind die geringen
Ausbildungsplatzkapazitäten an den Unis – und da reagiert die Senatorin
jetzt viel zu spät.“ Zudem sei es ein Fehler, dass die Unis selbst
entscheiden können, wie sie ihre Studienplätze auf die einzelnen Lehrämter
verteilen. „Es fehlt eine feste Quote für das Lehramt an Grundschulen.“
Derzeit plant die Senatsverwaltung mit einem Bedarf von 1.000
AbsolventInnen im Jahr – für alle Schulformen. Die restlichen 1.100
benötigten Fachkräfte sind QuereinsteigerInnen oder BewerberInnen aus
anderen Bundesländern. Letztere machen rund 25 Prozent aus – und sorgten
trotz mangelndem eigenem Nachwuchs auch bei der jüngsten Einstellungsrunde
Anfang Februar wieder dafür, dass alle 960 offenen Lehrerstellen besetzt
werden konnten.
11 Feb 2016
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Grundschule
Lehrermangel
Studienplätze
Weiterbildung
Lehrer
Quereinsteiger
Gemeinschaftsschule
Lehrerausbildung
Hort
Willkommensklasse
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