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# taz.de -- Das neue Schuljahr beginnt: Kommet, ihr Kinder
> Bildungssenatorin Scheeres (SPD) gibt die Eckdaten zum Schuljahr bekannt:
> Ein Drittel der Neueinstellungen sind inzwischen Quereinsteiger ohne
> Lehramtsstudium.
Bild: Taschen gepackt? Am Montag geht die Schule los in Berlin
Ein neues Schuljahr und wieder ein neuer Rekord bei den Schülerzahlen:
428.550 SchülerInnen hat Berlin offiziell ab Montag, verkündete
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) bei ihrer alljährlichen
Pressekonferenz zum Schuljahresanfang. Und das Wachstum beschleunigt sich:
Kamen in diesem Jahr rund 6.200 SchülerInnen dazu, waren es im vergangenen
Jahr noch etwa 800 Köpfe weniger.
Lasset die Kinder ruhig kommen, war indes die Botschaft, die Senatorin
Scheeres am Donnerstag wohl vermitteln wollte. Insgesamt 2.900 Lehrkräfte
wurden in diesem Jahr eingestellt, ein Großteil davon – 1.250 PädagogInnen
– geht an die Grundschulen. Damit habe man sogar leicht über Bedarf
eingestellt, so Scheeres.
An den Grundschulen werden auch die meisten Schulplätze geschaffen: Rund
12.240 innerhalb der nächsten fünf Jahre seien bereits finanziert. An den
Sekundarschulen seien etwa 5.500 Plätze fix geplant, und an den Gymnasien
wolle man – trotz eines derzeitigen Puffers von rund 4.600 freien Plätzen –
keine Standorte schließen, so Scheeres.
Außerdem habe man im Rahmen der Schulnetzplanung mit den Bezirken, die die
Senatorin 2014 eingeführt hatte, weitere 27.000 Plätze „identifiziert“. So
gebe es an einigen Standorten noch ausbaufähige Räume, anderswo sei noch
Platz für Anbauten oder die sogenannten Modularen Ergänzungsbauten: schnell
zu errichtende Gebäude in Fertigbauweise, deren Qualität allerdings
umstritten ist.
## Weniger wollen nach Berlin
Allerdings ist Berlin, auch das ein Rekord, immer mehr auf
QuereinsteigerInnen angewiesen. Rund die Hälfte der insgesamt 4.000
BewerberInnen bei der letzten Einstellungsrunde im Sommer hatten kein
abgeschlossenes Lehramtsstudium, eingestellt wurden 667 – rund ein Drittel
aller Neueinstellungen im Sommer. Im vergangenen Jahr lag die Quote noch
bei einem Fünftel.
Hinzu kommt ein anderer Trend: Kamen im Vorjahr noch 60 Prozent der
Neueinstellungen aus anderen Bundesländern, kehrte sich das
Kräfteverhältnis in diesem Jahr exakt um. Es kommen also weniger –
gleichzeitig blieb die Anzahl der Referendariatsplätze in Berlin gleich.
Zudem rissen die Neueinstellungen in diesem Jahr anderswo Lücken:
„ErzieherInnen mit Lehrbefähigung“, die in der DDR ausgebildet wurden,
konnten sich in diesem Jahr erstmals auch als GrundschullehrerInnen
bewerben. Doch von den 158 Erzieherstellen, die nun unter anderem in den
Nachmittagshorten an den Schulen fehlen, konnten 120 bisher noch nicht
nachbesetzt werden. „Das ist dramatisch, wenn man bedenkt, dass der
Betreuungsschlüssel dort ohnehin nicht ausreicht“, sagte
Grünen-Bildungspolitikerin Stefanie Remlinger.
Senatorin Scheeres betonte indes, der Ausbau der Ganztagsschule bleibe eine
der zentralen Aufgaben. Aus dem Bündnis für bessere Ganztagsschulen, das
sich im April gegründet hatte, hieß es, man warte noch auf Rückmeldung von
den freien Trägern der Horte und Kitas, wo genau noch ErzieherInnen fehlen.
1 Sep 2016
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Quereinsteiger
Lehrer
Schulstart
Erzieher
Sandra Scheeres
Sandra Scheeres
Inklusion
Grundschule
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