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# taz.de -- Ex-Finanzminister bei Blockupy: Eintritt frei für Varoufakis
> Der griechische Politiker will in Berlin eine neue linke Bewegung
> ausrufen – gegen 12 Euro Eintritt. Erst einmal besucht er Aktivisten.
Bild: Berlin, 15.30 Uhr, die Frisur sitzt: Gianis Varoufakis zu Besuch bei den …
Berlin taz | „Ich weiß ja nicht, wie spät es jetzt in Griechenland ist“,
sagt der Mann vorne am Rednerpult, „aber bei uns ist es jetzt 14.30 Uhr.“
Es ist 14.30 Uhr, Sonntag, und Gianis Varoufakis ist nicht da. War ja klar,
dass er nicht pünktlich kommt: Der Popstar und die Bewegung, das ist eine
komplizierte Geschichte.
Gianis Varoufakis war einmal ein linker Finanzminister in Griechenland und
für diesen Dienstag hat er einen Plan: Er will, an der Volksbühne in
Berlin, eine neue europäische Bewegung ausrufen, grenzübergreifend,
transnational und proeuropäisch. Er nennt sie #DiEM25, das steht für
„Democracy in Europe Movement 2025“. Aber was nun die Leute aus der
Bewegung stört, ist: Er nimmt dafür 12 Euro Eintritt. Und sie fragen sich:
Was soll denn das bitte für eine Bewegung werden?
Deshalb haben sie ihn eingeladen, heute, hier in der Technischen
Universität in Berlin, wo sich, wenn man so will, die Bewegung – konkreter:
das Blockupy-Bündnis – trifft. Vorteil: Der Eintritt ist frei.
Fast ein Jahr ist es nun her, dass bei den Blockupy-Protesten Mitte März
2015 in Frankfurt Tausende Menschen auf die Straße gingen, um an der Seite
der griechischen, portugiesischen, spanischen Bevölkerung gegen die
Sparpolitik der deutschen Regierung zu demonstrieren. Aus Italien waren
Aktivisten angereist und auch aus vielen anderen Ländern. Dabei wurde in
Frankfurt auch einiges kaputt gehauen. Seitdem ist es ruhig geworden um das
Blockupy-Bündnis.
## 40 Minuten später
Versuche, Europas kapitalismuskritische und basisdemokratischen Parteien
und Bewegungen zusammenzuführen gab es immer wieder. Erst im Januar hatten
linke Politiker bei einem „internationalistischen Gipfel für einen Plan B“
in Paris über linke Strategien diskutiert – doch der europäische Gedanke
ist fragil. Die einen, wie Varoufakis, kämpfen für eine neue Vision eines
linken Europas, andere, wie etwa Oskar Lafontaine, reden aber auch von
einer Rückkehr zu Drachme und D-Mark.
Varoufakis’ Auftritt hier, bei Blockupy, soll eher ein Symbol sein.
Varoufakis kommt 40 Minuten verspätet. Er sagt ein paar nette Worte und den
Rest, sagt er, sage er dann am Dienstag.
Das Blockupy-Bündnis hat dagegen schon etwas zu melden. Für Herbst plant es
wieder Großproteste in Berlin. Und am 18. März nächsten Jahres, zwei Jahre
nach den Ausschreitungen von Frankfurt, soll es in Berlin dann richtig zur
Sache gehen. Das hört sich noch etwas unklar an, aber eines gilt sicher:
Der Eintritt ist auch dann wieder frei.
7 Feb 2016
## AUTOREN
Martin Kaul
## TAGS
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