| # taz.de -- Kommentar: „Arisierungs“-Gewinne: Fakten statt Fahrradständer | |
| > Es ist ausgesprochen selten, dass der weltweit drittgrößte | |
| > Logistikkonzern auf städtische Gremien angewiesen ist. Bremen sollt die | |
| > Chance nutzen, sich Gehör zu verschaffen | |
| Bild: „Alles genommen“: ein Entwurf des Frankfurter Bildhauers Achim Ripper… | |
| Wer es ernst meint mit der Haltung, Kühne+Nagel dürfe seine ausgeprägte | |
| NS-Geschichte nicht nach Gutsherrenart zurechtbiegen, hat nur wenige | |
| Gelegenheiten, dies dem Unternehmen nachdrücklich deutlich zu machen. Denn | |
| es ist ausgesprochen selten, dass der weltweit drittgrößte Logistikkonzern | |
| auf städtische Gremien angewiesen ist. | |
| Zum groß aufgezogenen Firmenjubiläum wollte Kühne+Nagel öffentliche Ehre – | |
| und bekam sie überreichlich und bar jeden kritischen Wortes. Nun will das | |
| Unternehmen einen öffentlichen Platz überbauen – und bekommt immerhin eine | |
| doppelte Botschaft übermittelt: Bitte baut bei uns, sogar weitgehend nach | |
| eigenem Gutdünken, aber gut ist eure Geschichtsbeschönigung nicht. Solche | |
| Stellungnahmen sind ein – medial hart erarbeiteter – Fortschritt. Aber | |
| immer noch die Sorte Statement, die das Unternehmen achselzuckend zu den | |
| Akten legen kann. | |
| Wenn die Bremer Politik hingegen ein faktisches Zeichen setzen will, könnte | |
| sie zum Beispiel sagen: Auf dem nach wie vor öffentlichen Gelände rund um | |
| die Firmenzentrale ist nicht nur Platz für die zahlreich dort geplanten | |
| Fahrradständer – sondern auch für ein „Arisierungs“-Denkmal. Das hätte… | |
| Qualität, die weit über Kühne+Nagel hinausweist. Denn nicht wenig des | |
| Besitzes der Deportierten, mit dem Kühne+Nagel die „Judenauktionen“ | |
| belieferte, geistert noch heute durch deutsche Familien. | |
| 12 Feb 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| bleyl | |
| Henning Bleyl | |
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| Bremer Mahnmal zur „Arisierung“ | |
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