# taz.de -- Nach Fabrikeinsturz in Bangladesch: Gericht ordnet Festnahme an | |
> Beim Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza starben 2013 über 1100 | |
> Menschen. Jetzt sollen 24 Verdächtige festgenommen werden. Sie sind wegen | |
> Mordes angeklagt. | |
Bild: Das Unglück fand 2013 weltweit Beachtung. | |
Dhaka afp | Mehr als zweieinhalb Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik | |
Rana Plaza in Bangladesch hat ein Gericht die Festnahme von 24 Verdächtigen | |
angeordnet. Sie seien des Mordes angeklagt, aber flüchtig, teilte der | |
zuständige Richter Mohammad Al Amin am Montag mit. | |
Staatsanwalt Anwarul Kabir sagte der Nachrichtenagentur AFP, insgesamt | |
seien 41 mutmaßlich Verantwortliche des Mordes angeklagt. Das Gericht hatte | |
diese Klagen vor kurzem angenommen. Neben der Festnahme der 24 Flüchtigen | |
ordnete das Gericht auch an, ihre Vermögen zu beschlagnahmen. | |
Beim Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza waren im April 2013 insgesamt | |
mehr als 1100 Menschen getötet worden, mehr als 1500 weitere wurden | |
verletzt. Der Eigentümer des Gebäudes, Sohel Rana, ist einer der wegen | |
Mordes Angeklagten. Er sitzt in Haft. Auch die Eigentümer von sieben | |
Fabriken sollen sich vor Gericht verantworten. | |
Laut Staatsanwalt Kabir nahm das Gericht auch die Anklage wegen Mordes | |
gegen vier für die staatliche Bauaufsicht zuständige Inspektoren an. Ihre | |
Behörden hätten sie unter Berufung auf eine Immunität für Staatsdiener vor | |
der Anklage schützen wollen. | |
Der Einsturz des Rana Plaza hatte ein Schlaglicht auf die | |
Sicherheitsprobleme in den Textilfabriken von Bangladesch geworfen, das | |
nach China weltweit die Nummer zwei der Textilexporteure ist. Die meisten | |
westlichen Modekonzerne lassen in Bangladesch fertigen. Das Unglück von | |
Rana Plaza führte dazu, dass die Kontrollen der Fabrikgebäude verstärkt und | |
die Löhne angehoben wurden. | |
21 Dec 2015 | |
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