# taz.de -- Prozess gegen Kinox.to-Mitbetreiber: Mehrjährige Haftstrafe | |
> Er soll der technische Geschäftsführer der illegalen Streaming-Plattform | |
> gewesen sein. Das Gericht verhängt eine dreijährige Haftstrafe gegen ihn. | |
Bild: Kinox.to gilt als Nachfolgeportal der 2011 abgeschalteten Seite Kino.to. | |
LEIPZIG dpa | Ein Mitbetreiber des illegalen Streaming-Portals Kinox.to ist | |
zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht | |
Leipzig sprach den 29-Jährigen am Montag unter anderem der tausendfachen | |
Urheberrechtsverletzung und der Computersabotage schuldig. Das Urteil sei | |
auf der Grundlage einer Verständigung gefallen, sagte ein Gerichtssprecher | |
am Dienstag. Der 29-Jährige habe im Prozess ein Geständnis abgelegt. Im | |
Gegenzug wurde ihm ein bestimmter Strafumfang in Aussicht gestellt. Mit der | |
Vereinbarung wurde der eigentlich noch bis Ende Januar terminierte Prozess | |
abgekürzt. (Az: 11 KLs 390 Js 9/15) | |
Kinox.to gilt als Nachfolgeportal der 2011 abgeschalteten Seite Kino.to, | |
die von Leipzig aus betrieben wurde. Das Portal verlinkt massenhaft | |
illegale Kopien aktueller Filme und Serien. Es ist noch immer im Netz, weil | |
den Ermittlungsbehörden die Passwörter fehlen. | |
Der 29-Jährige hatte schon bei Kino.to mitgemacht. Nach dem Auffliegen des | |
Portals hat er laut den Ermittlern eine Sicherheitskopie beschafft. Daraus | |
programmierten die Macher den Klon Kinox.to. Dass die Seite praktisch | |
genauso aussieht wie das abgeschaltete Kino.to, dürfte zu ihrem Erfolg | |
beigetragen haben. Die Nutzer blieben dem Portal treu – und die Drahtzieher | |
konnten hohe Werbeeinnahmen generieren. | |
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) | |
schätzt, dass durch solche illegalen Streaming-Angebote der Filmindustrie | |
jährlich allein in Deutschland ein Schaden von 300 bis 400 Millionen Euro | |
entsteht. Genau lasse sich das aber nicht beziffern. | |
## Suche nach weiteren Betreibern | |
Der 29-Jährige soll Kinox.to nicht allein betrieben haben. Noch immer sucht | |
die Generalsstaatsanwaltschaft in Dresden nach zwei Brüdern aus Lübeck, wie | |
Sprecher Wolfgang Klein am Dienstag sagte. Zu dem 26-Jährigen und dem | |
22-Jährigen fehle bislang jede Spur. Die Brüder sollen über die | |
Zugangscodes für Kinox.to verfügen. | |
Das Gericht blieb mit seinem Urteil unter der von der Staatsanwaltschaft | |
geforderten Strafe von drei Jahren und elf Monaten. Die Verteidiger hatten | |
keine bestimmte Strafhöhe beantragt. | |
15 Dec 2015 | |
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