# taz.de -- Frauennamen für Hamburgs Straßen: Die Domenica-Niehoff-Twiete | |
> In Hamburg-Altona werden Straßen und Plätze nach Frauen benannt – zum | |
> ersten Mal nun auch nach einer Sexarbeiterin. | |
Bild: Domenica Niehoff, am 12. Februar 2009 verstorben, war eine Sexarbeiterin … | |
HAMBURG epd | Mit der „Domenica-Niehoff-Twiete“ soll in Hamburg erstmals | |
eine Straße nach einer Sexarbeiterin benannt werden. Eine Twiete ist im | |
Hamburger Sprachgebrauch eine im Regelfall nicht befahrbare Gasse. Altonaer | |
Bezirkspolitiker [1][haben einem Bericht] des Hamburger Abendblatts zufolge | |
für das neue Wohngebiet Neue Mitte Altona eine Liste von Frauen vorgelegt, | |
nach denen die zwölf Straßen und drei Plätze benannt werden sollen. Weitere | |
Vorschläge sind die Schauspielerin Helga Feddersen (1930-1990) und die | |
Journalistin Susanne von Paczensky (1923-2010). | |
„Domenica“ (1945-2009) wurde in den 80er Jahren als Prostituierte bekannt, | |
als sie sich vor allem in Talkshows für die Legalisierung der Prostitution | |
starkmachte. 1990 stieg sie aus und arbeitete als Streetworkerin. | |
Von 1991 bis 1997 war sie für den Verein Ragazza im Stadtteil St. Georg | |
tätig, wo sie als Sozialarbeiterin junge drogensüchtige Mädchen und Frauen | |
betreute, die ihre Sucht durch Prostitution finanzierten. 1994 erschien | |
ihre Autobiografie „Körper mit Seele – Mein Leben“. | |
Weitere Frauen auf der Vorschlagsliste sind die Komponistin Felicitas | |
Kukuck (1914-2001), die Sozialfürsorgerin der jüdischen Gemeinde, Recha | |
Ellern (1895-1973), die Pressefotografin Erika Krauß (1917-2013) und die | |
Schriftstellerin Sophie Wörishöffer (1838-1890), auch „Karl May von Altona�… | |
genannt. Die Vorschläge wurden unter anderem von der Landeszentrale für | |
politische Bildung, dem Altonaer Museum und dem Stadtteilarchiv erarbeitet. | |
14 Dec 2015 | |
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[1] http://www.abendblatt.de/hamburg/article206820413/Das-Quartier-der-Frauen.h… | |
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