# taz.de -- „Transgender Day of Remembrance“: Solidarität und Bestärkung | |
> Jedes Jahr wird am 20. November der Opfer von Transphobie gedacht. Allein | |
> seit Oktober 2014 wurden weltweit 271 Transmenschen ermordet. | |
Bild: Regenbogen als Zeichen der Vielfalt. | |
BERLIN taz | Hoch weht die Regenbogenflagge an diesem Tag über dem | |
Hauptgebäude der Humboldt-Universität in Berlin. Als ein Symbol von | |
Solidarität und Bestärkung. Als Erinnerung an die Menschen, die weltweit | |
Opfer von Trans*phobie werden. | |
Jedes Jahr am 20. November, dem [1][“Transgender Day of Remembrance“], wird | |
auf Gewalt gegen Trans*menschen aufmerksam gemacht. Also solche Personen, | |
deren empfundene geschlechtliche Identität entweder nicht dem bei der | |
Geburt festgestellten biologischen Geschlecht entspricht oder sich mit | |
einer der Kategorien „Mann“ oder „Frau“ nicht ausreichend beschreiben | |
lässt. Allein seit Oktober 2014 wurden 271 Trans*menschen ermordet, wie | |
eine [2][Statistik von Transgender Europe] zeigt. | |
„Auch heute ist es nicht selbstverständlich, selbstbewusst pervers zu sein, | |
anders zu sein, lustvoll zu sein, schlicht: mit sich selbst und seinen | |
Widersprüchen ohne Angst einfach da sein zu können“, sagt Patsy l‘Amour | |
laLove vom LGBTI-Referat der Humboldt-Universität. „Gegen die | |
Feindseligkeit und die Selbstverständlichkeit von Trans*feindlichkeit, die | |
den Alltag von so Vielen prägt, weht heute am Hauptgebäude die | |
Regenbogenflagge.“ | |
Transgender Europe [3][dokumentiert Mordfälle an Trans*menschen] weltweit. | |
Demnach wurden seit Anfang 2008 über 1.700 Personen ermordet, die meisten | |
von ihnen in Brasilien (770), Mexiko (217) und den USA (129). Auch in | |
europäischen Staaten gab es fast 100 Opfer. „Viele Fälle werden von den | |
Behörden nicht sorgfältig untersucht, die meisten finden keinerlei | |
öffentliche Beachtung“, heißt es in einer [4][Presseerklärung] der | |
Organisation. | |
## Ausgrenzung durch Verschweigen | |
Trans*phobie „gehört selbst in den Ländern, die sich als aufgeklärt und | |
libertär verstehen, zum Lebensalltag vieler Trans*menschen“, sagt Harald | |
Petzold, queerpolitischer Sprecher der Linken. Das reiche von „der | |
Verletzung der physischen Unversehrtheit“ bis zur „Unsichtbarmachung und | |
Ausgrenzung durch Verschweigen“. | |
Der Transgender Day of Remembrance wird seit 1999 begangen. Knapp ein Jahr | |
zuvor war die Transfrau Rita Hester in Massachusetts in ihrer Wohnung | |
erstochen worden. Der Mord wurde nie endgültig aufgeklärt. Die Medien | |
berichteten kaum über den Fall. Die Trans*-Aktivistin Gwendolyn Ann Smith | |
rief daraufhin das Projekt „Remembering our Dead“ ins Leben, aus dem dann | |
der Transgender Day of Remembrance hervorging. | |
20 Nov 2015 | |
## LINKS | |
[1] http://www.hrc.org/campaigns/transgender-day-remembrance | |
[2] http://transrespect.org/wp-content/uploads/2015/11/TvT-TMM-Table-TDOR-2015_… | |
[3] http://transrespect.org/en/map/trans-murder-monitoring | |
[4] http://transrespect.org/wp-content/uploads/2015/10/TMM-PR-IDAHOT2015-en.pdf | |
## AUTOREN | |
Dinah Riese | |
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