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# taz.de -- Kommentar Olympia-Aus und die Medien: Das plumpe Hurra-Kostüm zieh…
> Der Schulterschluss der großen Medien pro Olympia weckte anscheinend mehr
> Argwohn denn Überzeugung. Die Wirkmacht der Medien ist geschrumpft.
Bild: Nach dem Referendum waren die reichweitenstarken Medien alle dicht dran a…
Eine Erkenntnis bleibt nach dem nächsten [1][verlorenen Referendum] über
die Olympische Spiele: Die großen Kampagnen ziehen nicht mehr. Zumindest
nicht, wenn sie wie an der Elbe im plumpen Hurra-Hamburg-Kostüm durch die
Medien ziehen.
Der NDR fand beispielsweise nichts Anrüchiges daran, seine Sondersendung
zum Volksentscheid live aus der Barclaycard-Arena zu senden, also dem Ort,
an dem die Befürworter der Olympiabewerbung feiern wollten. Das ist
ungefähr so, als würde die ARD ihre Berichterstattung nach einer
Bundestagswahl aus dem Konrad-Adenauer-Haus übertragen.
Aber der NDR gab sich nicht mal Mühe, so zu tun, als sei er neutral. Also
durfte Michael Neumann, Sportsenator in Hamburg, am Sonntag davon
schwafeln, dass sich die HamburgerInnen nun nicht beschweren dürften, wenn
womöglich „obskure Städte“ die Spiele 2024 ausrichteten. Die Gegenfrage
„Welche obskure Stadt meinen Sie? Paris, Rom, Los Angeles oder Budapest?“
wäre leicht gewesen. Sie kam nicht.
Das Abendblatt warf derweil schon am Wochenende vor dem Referendum mal
einen Blick ins Jahr 2024 und berichtete auf 20 Sonderseiten vom Tag nach
der Olympia-Abschlussfeier in Hamburg. Glaubt man den Berichten hätten es
ganz tolle Spiele gewesen sein können.
Auch die Bild Hamburg hatte noch am Samstag getitelt: „Wetten, Hamburg
stimmt mit JA!“ Doch dieses Jubeln im Sinne einer Kampagne bei
gleichzeitiger Marginalisierung der Probleme verfängt nicht mehr. Der
Schulterschluss der reichweitenstärksten Medien weckte anscheinend mehr
Argwohn denn Überzeugung. Die Wirkmacht der einst großen Medien ist
geschrumpft. Alternative Information und Desinformation sind leicht zu
haben. Das führt zu Kollateralschäden: zu merkwürdigen Weltbildern und
absurden Vorwürfen an die Medien (Lügenpresse und so weiter). Doch die
Antwort darauf darf keine dumpfe, gleichklingende Berichterstattung sein.
30 Nov 2015
## LINKS
[1] /Olympia-Referendum/!5256070
## AUTOREN
Jürn Kruse
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Hamburg
Medien
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