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# taz.de -- Flugrouten über Syrien: Airlines sehen derzeit keine Gefahr
> Die Agentur für Flugsicherheit schickt Sicherheitsinfos an
> Fluggesellschaften. Lufthansa und Airberlin sehen keinen Anlass zu
> Routenänderungen.
Bild: Flugzeuge der Air France meiden die Gefahrenzonen.
Berlin afp | Trotz des Einsatzes russischer Marschflugkörper im
Syrien-Konflikt sehen die Lufthansa und Airberlin derzeit keinen Grund,
Flugrouten zu ändern. „Im Moment sehen wir keine Notwendigkeit“, sagte ein
Lufthansa-Sprecher am Montag. Ähnlich äußerte sich Airberlin. Russische
Kriegsschiffe hatten vergangene Woche erstmals vom Kaspischen Meer aus
Ziele in Syrien bombardiert.
Die Europäische Agentur für Luftfahrtsicherheit (EASA) veröffentlichte
deshalb eine Sicherheitsinformation für Fluggesellschaften, die den
Luftraum über dem Kaspischen Meer, dem Iran und dem Irak nutzen.
Durch diesen Luftraum führen einige Routen von Europa in den Mittleren
Osten und in den Süden Asiens. Airberlin überfliegt auf dem Weg nach Abu
Dhabi den Iran, ist dort aber nach Angaben einer Sprecherin mit „genügend
Flughöhe“ unterwegs. Es gebe „momentan keine Veranlassung“, die Route zu
ändern, betonte sie. Das Unternehmen stehe in engem Austausch mit den
Behörden und beobachte die Lage „sehr genau“.
Auch ein Sprecher der Lufthansa sagte, das Unternehmen stehe mit den
zuständigen Behörden in Kontakt und beobachte „kontinuierlich“ die
Entwicklungen. Die Lufthansa warte zugleich nicht ab, bis es offizielle
Warnungen gebe, sondern stelle auch eigene Einschätzungen an. So würden
derzeit Syrien, der Irak, Südsudan, die Ostukraine, die Krim und Libyen
nicht überflogen – teilweise aufgrund von eigenen Erkenntnissen, wie der
Sprecher betonte.
Die EASA hat in ihrem Hinweis laut Welt noch keine speziellen Empfehlungen
für die Fluggesellschaften ausgesprochen. Sie werde jedoch den
Sicherheitshinweis entsprechend ergänzen, wenn sie weitere Informationen zu
der Situation in der betroffenen Region erhalte. Die Lage in der Region
könne sich jeden Moment ändern, sagte ein EASA-Sprecher der Zeitung.
Air France hatte dem Bericht zufolge auf Empfehlung der eigenen
Sicherheitsdirektion hin am Samstag spezielle Vorkehrungen für den Überflug
des Iran und des Kaspischen Meeres getroffen. Aus Sicherheitsgründen habe
die französische Fluggesellschaft jedoch keine weiteren Einzelheiten nennen
wollen.
## Air France meidet Gefahrenzonen
Derzeit fliege Air France nicht über den Jemen, die Ostukraine, Syrien, den
Irak und Libyen, teilte die Airline der Zeitung mit. Die
Sicherheitsabteilung habe zudem angeordnet, dass eine Pufferzone zwischen
der vom Überflug verbotenen Zone und der Flugroute eingehalten werden
müsse.
Der Grünen-Politiker Markus Tressel forderte ein „standardisiertes
Warnverfahren“ für Luftfahrtunternehmen. Die EASA habe „vollkommen zu Recht
einen Sicherheitshinweis“ für Airlines veröffentlicht.
Allerdings bleibe es „ohne verbindliche Handlungsempfehlungen“ den
Fluggesellschaften überlassen, „ob und wie sie reagieren“. Tressel forderte
die Bundesregierung auf, sich für ein geregeltes Warnverfahren einzusetzen.
Die russische Marine greift seit vergangener Woche vom Kaspischen Meer aus
Ziele in Syrien an, um die syrische Bodenoffensive gegen Rebellen zu
unterstützen. Bereits seit Ende September fliegt Russland Luftangriffe in
Syrien – angeblich auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Der
Westen bezweifelt dies aber und gibt an, dass vor allem andere gegen die
Regierung kämpfende Rebellen bombardiert würden.
12 Oct 2015
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