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# taz.de -- Coffeeshops in Berlin: Müller hält nichts von Hasch-Freigabe
> Wird es Coffeeshops geben? Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg wartet
> auf die Entscheidung des Bundesinstituts. Der Regierende zeigt sich
> zurückhaltend.
Bild: So wird in den USA Gras verkauft.
Kurz vor der Entscheidung über Coffeeshops in Friedrichshain-Kreuzberg hat
sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) skeptisch bis
ablehnend zur Freigabe von Marihuana und Haschisch geäußert. Eine
Senatssprecherin bestätigte der taz, Müller habe bei einer Veranstaltung im
Roten Rathaus gesagt, er stehe dem „sehr kritisch“ gegenüber. Der
Regierungschef will in seinem eigenen Umfeld mitbekommen haben, wie
Cannabis der Einstieg in härtere Drogen sein kann. Die Äußerung gilt als
die erste Stellungnahme Müllers zu diesem Thema, das im Zusammenhang mit
dem Görlitzer Park größere Aufmerksamkeit bekommen hat.
Die eigentlich für Donnerstag erwartete Post mit der Entscheidung des
Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte war nach Angaben eines
Sprechers bis zum Nachmittag noch nicht in Friedrichshain-Kreuzberg
eingetroffen. Das Bezirksamt hatte Ende Juni bei der Bundesbehörde
beantragt, vier lizenzierte Verkaufsstellen für Cannabis einrichten zu
dürfen. Dort sollen erwachsene Einwohner des Bezirks nach einer
Registrierung im Monat maximal 60 Gramm Cannabis kaufen können. Das wäre
eine Premiere in Deutschland, die von einer wissenschaftlichen Studie
begleitet würde.
Die Erwartungen auf einen positiven Bescheid sind allerdings gering: Das
Institut ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe von der CDU
unterstellt. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die CSU-Politikerin
Marlene Mortler, hatte im Mai gemahnt: „Cannabis ist eine ernsthafte
Gesundheitsgefahr.“ Deshalb müsse man „alles vermeiden, was den Eindruck
erweckt, es sei ein harmloses Genussmittel“.
Gröhes Parteifreund Frank Henkel, CDU-Landeschef und Innensenator, zweifelt
noch an Müllers kritischer Position zu der Droge. „Das ist ja ein netter
Versuch“, sagte er, „doch ich glaube erst daran, wenn die SPD eine klare
Absage an Cannabis ins Wahlprogramm geschrieben hat.“ Das aber wird nicht
vom Regierenden Bürgermeister abhängen, sondern von der Mehrheitsmeinung in
der Berliner SPD. Deren rund 16.000 Mitglieder sollen über zentrale Punkte
im Wahlprogramm abstimmen können.
In einer Meinungsumfrage zu Wochenbeginn sprachen sich 39 Prozent der
Befragten für eine Freigabe aus, 16 Prozent wollen Cannabis komplett
verbieten und 45 Prozent sind mit der jetzigen Regelung zufrieden.
Gegenwärtig ist der Besitz von bis zu 15 Gramm Hasch zwar nicht erlaubt,
bleibt aber straffrei.
1 Oct 2015
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Cannabis
Friedrichshain-Kreuzberg
Coffeeshop
Görlitzer Park
SPD Berlin
Cannabis
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Hanfparade
Cannabis
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