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# taz.de -- Australiens Premierminister: Alle gegen Abbott
> Die Liberal Party steckt in einem internen Machtkampf. Premier Tony
> Abbott kämpft um sein Amt, seine Kritiker werfen ihm eine schwache
> Wirtschaftspolitik vor.
Bild: Eher ein kindlicher „Keiner willl mit mir spielen“-Blick – so richt…
Canberra ap | Der australische Premierminister Tony Abbott muss sich einem
Machtkampf in der eigenen Partei stellen. Nach einer Kampfansage seines
Ministers Malcolm Turnbull setzte Abbott für Montagabend eine Abstimmung
der Abgeordneten seiner Liberalen Partei an. Eine Niederlage könnte Abbott
auch das Regierungsamt kosten, das er seit 2013 hat. Hintergrund sind
schlechte Umfragewerte rund ein Jahr vor der regulären Parlamentswahl in
Australien.
Im Gegensatz zum konservativen Abbott gilt der 60-jährige
Kommunikationsminister Turnbull als moderat. Er befürwortet zum Beispiel
die Homo-Ehe, will statt eines britischen Monarchen einen australischen
Präsidenten als Staatsoberhaupt und plädiert für mehr Klimaschutz.
Dem jetzigen Regierungschef wirft Turnbull eine schwache Wirtschaftspolitik
vor: „Letztlich hat der Premierminister nicht die Führungsqualitäten in der
Wirtschaftspolitik gezeigt, die unsere Nation braucht“, sagte Turnbull. „Er
hat es nicht vermocht, das wirtschaftliche Vertrauen zu geben, das unsere
Unternehmen brauchen.“
## „Amt ist kein Spielzeug“
Abbott wies die interne Attacke zurück. „Das Amt des Premierministers
dieses Landes ist kein Preis oder ein Spielzeug, das man einfach verlangen
kann“, sagte er. „Es sollte etwas sein, dass man sich durch eine Abstimmung
des australischen Volks verdient.“ Das Land brauche eine stabile Regierung.
Vor Abbotts Amtsantritt 2013 hatte die heutige Oppositionspartei Labor
einen ähnlichen internen Machtkampf vorgeführt. 2007 war sie zunächst unter
Kevin Rudd gewählt worden. Den schasste sie 2010 nach schlechten
Umfragewerten und ersetzte ihn durch Julia Gillard – nur um in
verzweifelter Lage kurz vor den Wahlen 2013 die Rochade rückgängig zu
machen.
Neben Turnbull könnten in der Liberalen Partei nun noch weitere
Herausforderer gegen Abbott antreten, darunter Außenministerin Julie Bishop
und Sozialminister Scott Morrison. Finanzminister Joe Hockey schlug sich
hingegen auf Abbotts Seite. „Die fehlende Loyalität Einzelner ist
empörend“, sagte Hockey.
Abbotts Regierung schneidet in Umfragen schon seit April 2014 schlecht ab.
Im Februar probten seine Rivalen in der Partei schon einmal die Rebellion,
doch setzte Abbott eine Verschiebung der Abstimmung über den Parteivorsitz
um sechs Monate durch. Die sind nun vorbei, aber die Umfragewerte sind
nicht besser geworden.
14 Sep 2015
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