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# taz.de -- Bericht des US-Justizministeriums: Kritik an Polizei in Ferguson
> Panzerfahrzeuge und Hunde: Die Polizei von Ferguson habe überzogen auf
> die Proteste nach dem Tod Michael Browns reagiert, so ein Bericht des
> Justizministeriums.
Bild: Da hat‘s ihn selbst erwischt: Nach dem Tod von Michael Brown greift die…
WASHINGTON afp | Nach den tödlichen Schüssen eines weißen Polizisten auf
den schwarzen Jugendlichen Michael Brown in Ferguson hat die Polizei laut
einer Untersuchung des US-Justizministeriums die folgenden Proteste mit
überzogenen Maßnahmen unnötig angeheizt. In dem knapp 200 Seiten langen
Untersuchungsbericht, den das Ministerium am Donnerstag in Washington
vorlegte, wird unter anderem der Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen und
Polizeihunden kritisiert.
Die Polizeibehörden der Stadt, des Bezirks und des Bundesstaats Missouri
hätten in den 17 Tagen nach Browns Tod bis zu seiner Beerdigung vielfach
unangemessen und überzogen auf die Proteste gegen Browns gewaltsamen Tod
reagiert, hieß es. Auch der Einsatz der Polizeihunde sei eine solche
„unangemessene und ineffiziente Strategie“ gewesen, kritisierte der
Bericht. Der Einsatz von Hunden ist insbesondere deshalb heikel, weil auch
gegen Bürgerrechtler, die in den 50er und 60er Jahren für die Rechte der
Afroamerikaner kämpften, Hunde eingesetzt worden waren.
Laut dem Ministeriumsbericht wurde in Ferguson überdies Tränengas ohne eine
angemessene Vorwarnung und die Berücksichtigung von Fluchtmöglichkeiten der
Demonstranten eingesetzt. Dies habe „Spannungen angeheizt und Angst unter
den Demonstranten erzeugt“. Statt zu deeskalieren habe die Polizei außerdem
gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt, die an einen Militäreinsatz erinnert
hätten, bemängelte das Justizministerium.
Die Polizei von Ferguson wurde allgemein dafür kritisiert, dass sie sich
auf keine etablierten Kontakte zu den Bewohnern von Browns Viertel habe
stützen können und auch zu den anderen Afroamerikanern in Ferguson
praktisch keine Kontakte unterhalten habe. Um Auseinandersetzungen wie in
Ferguson künftig zu vermeiden, zog der Bericht mehr als 110 Lehren aus den
Vorfällen.
## Schon zuvor gab es Kritik
Das US-Justizministerium hatte die Polizei in Ferguson bereits in einem
ersten Bericht scharf kritisiert, der im März veröffentlicht wurde. Den
Beamten wurde Rassismus und übertriebene Gewaltanwendung gegen Schwarze zur
Last gelegt. Als Konsequenz trat der damalige Polizeichef von Ferguson
zurück.
Der schwarze Jugendliche Brown war am 9. August 2014 nach einem Handgemenge
von dem weißen Polizisten Darren Wilson mit mehreren Schüssen getötet
worden. Wilson wurde nicht angeklagt, obwohl der von ihm erschossene
Jugendliche unbewaffnet war.
An dem Fall entzündete sich eine landesweite Debatte über Rassismus und
Polizeigewalt. In Ferguson sowie in einigen anderen US-Städten gab es
Proteste, die mitunter in Gewalt ausarteten.
4 Sep 2015
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Ferguson
Michael Brown
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
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