# taz.de -- Wasserschaden beim BND: Eine Million Euro Sachschaden | |
> Vor einem halben Jahr montierten Unbekannte im geheimsten Bauprojekt der | |
> Republik fünf Wasserhähne ab. Jetzt ist klar: Das wird teuer. | |
Bild: Wer hinter der Sabotageaktion steckt, ist nach wie vor unklar. | |
BERLIN dpa | Beim Wassereinbruch im Berliner Neubau des | |
Bundesnachrichtendienstes (BND) vor einem halben Jahr ist ein Schaden in | |
Höhe von etwa einer Million Euro entstanden. Nach Informationen der | |
Deutschen Presse-Agentur in Berlin gehen die Experten von einer | |
Sabotageaktion aus. Verdächtige konnten demnach bisher aber nicht ermittelt | |
werden, hieß es bei der Polizei. Zunächst war auch ein staatsfeindlicher | |
Hintergrund nicht ausgeschlossen worden. | |
Inzwischen liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft. Unbekannte hatten in | |
der Nacht vom 2. auf den 3. März in Putzräumen fünf Wasserhähne im vierten | |
bis sechsten Stockwerk des Neubaus abmontiert. Daraufhin hatten sich | |
Tausende Liter Wasser in das Gebäude ergossen. | |
Als Konsequenz aus den Schäden und den damals notwendigen Trocknungs- und | |
Renovierungsarbeiten rechnen die Verantwortlichen mit einem Zeitverzug im | |
Bauablauf von etwa vier Wochen. Der nach Pfusch am Bau und Problemen mit | |
dem Lüftungssystem mehrfach verschobene Umzugstermin muss deswegen nach | |
dpa-Informationen jedoch nicht erneut nach hinten korrigiert werden. Der | |
ursprünglich für 2013 geplante Umzug soll demnach wie vorgesehen bis 2017 | |
dauern. | |
Auch ein weiterer Nachschlag bei den Baukosten dürfte wegen des | |
Wasserschadens nicht notwendig werden. Die Kosten für das größte Bauprojekt | |
des Bundes waren in der Vergangenheit explodiert: Zunächst sollte die neue | |
BND-Zentrale mit 730 Millionen Euro zu Buche schlagen. Zuletzt ging das | |
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung von 912,4 Millionen Euro Baukosten | |
aus. Der BND rechnet inklusive Umzug mit Gesamtausgaben von 1,3 Milliarden | |
Euro für den Standort Berlin. | |
Der zentrale Sicherheitsbereich des Komplexes in Berlins Mitte war von dem | |
Vorfall im März nicht betroffen. Der Schaden entstand im Hauptgebäude und | |
Teilen des vorgelagerten Eingangsbereichs. Dort sind Büroräume der | |
BND-Mitarbeiter und Besprechungsräume untergebracht. Teils stand das Wasser | |
damals zentimeterhoch auf den Parkettböden im Besprechungsbereich. Eine | |
Decke brach teilweise ein, nachdem das Wasser die Rigipsverkleidung | |
durchweicht hatte. Die elektrische Anlage war nicht betroffen, ebenso wenig | |
Räume für Computerserver. | |
2 Sep 2015 | |
## TAGS | |
BND | |
Wasser | |
Sabotage | |
Geheimdienst | |
Polizei | |
Linkspartei | |
Berlin | |
BND | |
Berlin | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Die Polizei sprüht in Göttingen: Zersprengte Farbflächen | |
Eine neuartige Maltechnik beeindruckt die Graffitiszene. Gerüchte besagen, | |
es soll sich dabei um Guerillakünstler der Polizei handeln. | |
BND-Zentrale in Berlin: Über eine Milliarde Baukosten | |
„Gestörter Bauablauf“: Die neue BND-Zentrale wird immer teurer. Die | |
ursprünglichen Kosten von Bau und Umzug haben sich in sieben Jahren | |
verdoppelt. | |
Wasserschaden im BND-Neubau: Gezielter Anschlag? | |
Laut Medienbericht wurde der Wasserschaden im BND-Neubau in Berlin | |
vorsätzlich herbeigefühhrt. Die Regierung fürchtet zudem weiter | |
Bauverzögerungen. | |
Wasserschaden auf Baustelle: Der BND ist nicht ganz dicht | |
Unbekannte haben auf der Baustelle der BND-Zentrale in Berlin fünf | |
Wasserhähne abgeschaubt, ganze Stockwerke wurden überflutet. Der | |
Hintergrund der Tat ist unklar. | |
Diebe in der BND-Zentrale: Agenten in Gummistiefeln | |
Der Neubau der BND-Zentrale ist gut bewacht – aber nicht gut genug. | |
Unbekannte haben dort die Wasserhähne abmontiert und so das Gebäude | |
geflutet. |