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# taz.de -- Das war die Woche in Berlin I: Eine sonderbare Posse
> Die „Neue Heimat“ auf dem RAW-Gelände macht dicht – oder doch nicht?
Bild: Schön bunt, vielleicht nicht mehr lange: Neue Heimat auf dem RAW-Geländ…
Die [1][“Neue Heimat“], beliebt für ihren Food-Market auf dem RAW-Gelände
in Friedrichshain, muss schließen. Dann doch nicht. Jetzt haben die
Betreiber des Clubs angekündigt, dass sie selbst am Montag ihren Laden
dicht machen. Wenn diese Zeilen erscheinen, ist vielleicht wieder alles
anders.
Der Fall „Neue Heimat“ hat sich zur sonderbaren Posse hoch geschaukelt. Die
eine Seite, der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, verlangt von der anderen,
dass sie sich an Abmachungen hält. Das bedeutet für die Neue Heimat, Street
Food anbieten zu dürfen und hier und dort eine Veranstaltung mit Musik.
Die Clubbetreiber wollen mehr: Sie wollen raus aus ihrem Status. Und sie
wollen mehr Partys, sie wollen machen, was ihnen gefällt, und nicht dem
Bezirksamt. Weil ihnen aber keine Carte blanche erteilt wird, haben sie
selbst Tatsachen geschaffen, Open-Air-Discos veranstaltet und
Räumlichkeiten genutzt, die ihnen nicht genehmigt wurden. Der Bezirk kam
sich dabei wohl vor wie Eltern, die abends das Haus verlassen, ihren
Kindern erlauben, bis 21 Uhr aufbleiben und einen Tierfilm zu sehen, um sie
nach Rückkehr gegen Mitternacht beim Glotzen eines Horrorfilms zu
erwischen.
Die Macher der „Neuen Heimat“ haben bewiesen, dass sie ihren Club bespielen
können. Wie sie das tun, muss nicht jedem gefallen, aber sie sollten sich
konzeptuell weiterentwickeln dürfen, natürlich ohne dabei gegen bestimmte
Sicherheitsauflagen zu verstoßen. Nun aber wollen sie ihr Ziel mit der
Brechstange erreichen: Mit einer selbst initiierten Schließung, um allein
dem Bezirk den Schwarzen Peter zuzuschieben. Das wird nicht funktionieren.
12 Sep 2015
## LINKS
[1] http://www.neueheimat.com/
## AUTOREN
Andreas Hartmann
## TAGS
RAW-Gelände
Clubszene
Friedrichshain-Kreuzberg
RAW-Gelände
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