# taz.de -- Flüchtlinge in Südosteuropa: Mazedonien erklärt Ausnahmezustand | |
> Um Soldaten an der Südgrenze einsetzen zu können, hat Mazedonien den | |
> Ausnahmezustand verhängt. Es gehe um den „Schutz der örtlichen | |
> Bevölkerung“. | |
Bild: An der griechisch-mazedonischen Grenze wird ständig patrouilliert | |
SKOPJE AFP | Wegen des starken Flüchtlingsandrangs hat Mazedonien am | |
Donnerstag den Ausnahmezustand ausgerufen und damit den Einsatz von | |
Soldaten an seiner Südgrenze zu Griechenland vorbereitet. Die „massiven | |
illegalen Grenzübertritte“ machten eine „größere und effizientere Kontro… | |
erforderlich“, erklärte die Regierung in Skopje. | |
Der Ausnahmezustand erlaube einen „angemessenen Einsatz“ des Militärs. Dies | |
sei „zum besseren Schutz der örtlichen Bevölkerung“ und zur | |
Flüchtlingsbetreuung notwendig. Ein Militärhauptquartier sei in der Region | |
eingerichtet worden, teilte die Regierung weiter mit. | |
Wie viele Soldaten geschickt werden, blieb am Donnerstag aber unklar. Zuvor | |
hatte Mazedonien seine Nachbarn aufgerufen, Züge bereitzustellen, um die | |
Flüchtlinge von Gevgelija an der griechischen Grenze durchs Land nach | |
Serbien zu bringen, von wo sie weiter nach Norden Richtung EU reisen | |
wollen. Skopje hat angesichts der hohen Zahl von Flüchtlingen nicht mehr | |
genug eigene Züge für den Transport. | |
Die Lage sei „alarmierend“, warnte die Regierung. Mit Blick auf den | |
Nachbarn Griechenland sagte Innenminister Mitko Cavkov, die EU sei in der | |
Pflicht, weil das „Problem“ in Mazedonien aus einem EU-Mitgliedstaat | |
importiert werde. | |
Hilfsorganisationen schätzen, dass jeden Tag mehr als 2.000 Menschen | |
illegal die griechisch-mazedonische Grenze überqueren, zum überwiegenden | |
Teil handelt es sich um Syrer, gefolgt von Afghanen und Irakern. Sie | |
versuchen, über die sogenannte Balkan-Route in die EU zu gelangen und dort | |
Asyl zu erhalten. | |
20 Aug 2015 | |
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