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# taz.de -- Schuldenschnitt für die Ukraine: Staatsbankrott scheint abgewendet
> Westliche Gläubiger gewähren der Ukraine einen Schuldenschnitt von vier
> Milliarden Dollar. Unterdessen gibt es neue Gespräche über die
> Waffenruhe.
Bild: Schwere Waffen: Es gibt neue Gespräche über den Abzug von der Frontlinie
Berlin taz | Die EU unterstützt die von einer Pleite bedrohte Ukraine bei
ihren Reformbemühungen. Das ukrainische Finanzministerium teilte am
Donnerstag mit, dass nach fünfmonatigen Verhandlungen mit den westlichen
Gläubigern ein Schuldenschnitt von 20 Prozent – 4 Milliarden Dollar –
erreicht wurde. „Der von unseren Gegnern erwartete Staatsbankrott wird
nicht stattfinden“, erklärte Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk in Kiew.
Eine Restrukturierung der Staatsschuld ist eine wichtige Voraussetzung für
weitere Finanzhilfen. Die pro-westliche Regierung in Kiew hofft, ähnliche
Konditionen für einen russischen Kredit über 3 Milliarden Dollar zu
erhalten, der Ende Dezember fällig wird.
Auch in puncto Friedensbemühungen scheint sich etwas zu bewegen. Ab dem 1.
September, pünktlich zum Schulbeginn sollen in der Ukraine die Waffen
schweigen. Darauf einigten sich die Vertreter der Ukraine-Kontaktgruppe am
vergangenen Mittwoch in Minsk.
Zur Kontaktgruppe gehören außer den Vertretern der Ukraine, Russlands und
der OSZE auch Vertreter der Separatistenführer. Alle Konfliktseiten
willigten ein, einen neuen Anlauf für eine umfassende Waffenruhe zu
starten. Diese sei ein Schlüsselelement der Minsker Vereinbarungen vom
Februar, räumte der OSZE-Vertreter der Ukraine-Kontaktgruppe Martin Sajdik
ein.
## Vereinbarung soll Anfang September möglich
Die Feuerpause wurde von beiden Seiten immer wieder gebrochen. Beinahe
täglich berichten beide Konfliktparteien von neuen Toten und Verletzten.
Nun hofft die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE), dass der Minsker Friedensplan endlich umgesetzt wird. Er sieht
unter anderem den Abzug schwerer Waffen vor.
Separatistenführer Denis Puschilin sagte nach den Gesprächen in Minsk, dass
es bei dem Entwurf einer Regulierungsvereinbarung zum Rückzug von
Kriegsgerät mit einem Kaliber von weniger als 100 Millimetern Fortschritte
gegeben habe. Laut der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine könnte das
Dokument bereits beim nächsten Treffen der Kontaktgruppe am 8. September
unterzeichnet werden.
Ungeachtet der Minsker Friedensvereinbarungen hat es am Donnerstag wieder
Gefechte im Osten gegeben. Das Präsidialamt in Kiew berichtete von
mindestens 7 Getöteten und 13 Verletzten infolge von Panzer- und
Artilleriebeschuss in der Nähe von Mariupol. Auch die Aufständischen
berichteten von schwerem Beschuss und einem zivilen Opfer.
27 Aug 2015
## AUTOREN
Irina Serdyuk
## TAGS
Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schulden
Minsk II
Arseni Jazenjuk
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