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# taz.de -- Facebook-Kampagne vom Flüchtlingsamt: Warnung an den Westbalkan
> Weil so viele abgelehnt werden, rät das BAMF Menschen vom Westbalkan von
> einer Asylsuche in Deutschland ab. Wer dennoch ein Recht auf Asyl hat,
> verschweigt es.
Bild: Will abschrecken: BAMF-Chef Manfred Schmidt
Nürnberg dpa | Mit albanischen und serbischen Hinweisen auf Facebook rät
das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seit dieser Woche
Menschen in den Westbalkanstaaten vor einer Asylsuche in Deutschland ab. In
dem Text weise der Präsident des Bundesamtes, Manfred Schmidt, unter
anderem auf die geringen Aussichten von Albanern hin, in Deutschland als
Flüchtling anerkannt zu werden, [1][teilte das Bundesamt am Dienstag mit].
99,8 Prozent der von Serben, Bosniern, Kosovaren, Albanern oder Mazedoniern
gestellten Asylanträge würden abgelehnt. Zudem müssten abgelehnte
Asylbewerber aus den Westbalkan-Ländern damit rechnen, deutlich schneller
als bisher in ihre Heimat zurückgebracht zu werden. Außerdem werde in
Deutschland darüber diskutiert, ihnen weniger Bargeld auszuzahlen als
bisher. Der Text informiert ansonsten nicht über das Grundrecht auf Asyl
oder unter welchen Bedingungen Menschen vom Westbalkan dennoch Asyl gewährt
bekommen.
Die per Facebook verbreiteten Hinweise seien Teil einer
Aufklärungskampagne, mit denen das Bundesamt die Zahl der Flüchtlinge aus
dem Westbalkan verringern will. Bereits Ende Juni hatte die Botschaft in
Tirana in sechs albanischen Zeitungen Anzeigen geschaltet.
Darin warnte das Bundesamt vor Geschäftemachern, „die aus Profitgier Lügen
über die Asylgewährung in Deutschland verbreiten“. In der vergangenen Woche
veröffentlichte das Bundesinnenministerium zudem ein Video, das in den
Ländern über die geringen Chancen auf Asyl aufklären soll. Im ersten
Halbjahr 2015 zählte das Bundesamt 80.000 Asylanträge aus der Region.
11 Aug 2015
## LINKS
[1] http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2015/20150811-facebook-anzeigen.…
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