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# taz.de -- Vermögen in Deutschland schrumpft: Doch nicht so reich wie gedacht
> Trotz Boom bei Immobilienpreisen sinkt in vielen Regionen der Wert der
> Häuser. Geldanlagen kommen oft gegen die Inflation nicht an.
Bild: Eine Immobilie lohnt sich als Kapitalanlage nur, wenn sie in einer attrak…
Berlin taz | Das reale Nettovermögen der privaten Haushalte in Deutschland
ist zwischen 2003 und 2013 um 15 Prozent gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in
Berlin, die die Vermögensentwicklung unter Berücksichtigung der Inflation
untersucht.
Das Nettovermögen je Haushalt stieg demnach lediglich um 500 Euro und 0,4
Prozent an – wegen der Inflation bedeutet das allerdings einen Verlust der
realen Kaufkraft um 15 Prozent. Im Schnitt haben die Vermögenden in zehn
Jahren rund 20.000 Euro verloren – und das, obwohl die Bundesbürger
jährlich rund 10 Prozent ihres Einkommens sparen.
Verantwortlich dafür ist den Forschern Markus Grabka und Christian
Westermeier zufolge vor allem die schwache Wertentwicklung selbst genutzter
Immobilien: „Wir hatten zwischen 1995 und 2010 eine lange Phase sinkender
Immobilienpreise. Das ist maßgeblich dafür, dass wir sinkende Realvermögen
beobachten“, erklärte Grabka. Der Anstieg der Preise setzte erst in den
vergangenen Jahren ein und konzentriert sich auf Großstadtregionen wie
München oder Berlin. In etlichen Regionen fallen die Preise.
## Nur Reiche leisten sich riskante Geldanlagen
Ein weiterer Grund für den Vermögensrückgang sei das Anlageverhalten der
Verbraucher: „Viele Menschen investieren ihr Vermögen bevorzugt in
risikoarme, dafür aber renditeschwache Anlagen wie Sparbücher, Girokonten
oder Riesterrenten, die oftmals nicht einmal die Inflation ausgleichen“, so
Grabka. Gerade Personen mit geringen Einkommen könnten es sich oft nicht
leisten, in risikoreiche Anlagen mit mehr Rendite zu investieren.
Aus diesem Grund fordern die Wissenschaftler eine gezieltere Förderung des
individuellen Vermögensaufbaus. Damit könne auch die hohe
Vermögensungleichheit in Deutschland reduziert werden. Grabka sieht unter
anderem bei der Riesterrente Handlungsbedarf: „Die Renditen der
Riesterrente sind gering und kommen nicht da an, wo sie es sollten. Eine
Reform wäre hier notwendig.“
Über besonders wenig Vermögen verfügen in Deutschland vor allem die Mieter:
Sie haben im Schnitt ein Nettovermögen von weniger als 3.000 Euro. Auch
Trennungen und Scheidungen führen zu Vermögensverlusten, während
Erbschaften, Schenkungen und Heirat wohlhabender machen.
Die gute Nachricht: Laut Grabka könnten die Realvermögen wegen der seit
2011 wieder leicht ansteigenden Immobilienwerte in Zukunft wieder wachsen.
19 Aug 2015
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