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# taz.de -- Abwurf der Atombombe 1945: Nagasaki gedenkt seiner Opfer
> Die Überlebenden des Nuklear-Angriffs auf Nagasaki 1945 fordern eine Welt
> ohne Atomwaffen. Japans Premier versichert, sein Land bleibe
> atomwaffenfrei.
Bild: Zum 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki steigen Friedenstaub…
Nagasaki/Tokio ap/rtr | Überlebende des US-Atombombenangriffs auf das
japanische Nagasaki haben zur weltweiten Abschaffung von Nuklearwaffen
aufgerufen. Der 86-jährige Sumiteru Taniguchi schilderte am Sonntag die
schweren Verletzungen, die er vor 70 Jahren, am 9. August 1945 erlitten
hatte. „Wir können das nicht hinnehmen“, sagte er bei der
Gedenkveranstaltung, zu der Vertreter von 75 Ländern angereist waren, unter
ihnen US-Botschafterin Caroline Kennedy.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon schloss sich der Forderung an. „Nicht noch
mehr Nagasakis, nicht noch mehr Hiroshimas“, hieß es in einer Botschaft,
die Bans Abrüstungsbeauftragter Kim Won Soo verlas. Zum Zeitpunkt des
Angriffs um 11:02 Uhr Ortszeit wurde eine Glocke angeschlagen, die an die
etwa 70 000 Getöteten erinnerte. Die Attacke gilt zusammen mit dem
Atombombenabwurf drei Tage zuvor in Hiroshima und dem Eingreifen
Sowjetunion in Ostasien als entscheidender Faktor für die Kapitulation
Japans und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs.
Taniguchi nutzte seine Rede zu Kritik an den von der Regierung in Tokio
beschlossenen Sicherheitsgesetzten, die den Einsatz von Truppen im Ausland
erleichtern sollen. Dieser Schritt widerspreche den Wünschen der
Überlebenden und werde zu Krieg führen, sagte er.
Nagasakis Bürgermeister Tomihisa Taue sagte, es gebe eine weit verbreitete
Unzufriedenheit mit den Regierungsplänen. „Ich mahne die japanische
Regierung, auf die Stimmen des Unbehagens und der Sorge zu hören“, sagte
er. Die Gesetze sind vom Unterhaus bereits beschlossen worden. Das Oberhaus
muss noch zustimmen.
## Regierungschef Abe: „Japan bleibt atomwaffenfrei“
Japan bleibt nach den Worten von Ministerpräsident Shinzo Abe
atomwaffenfrei. Am 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki
bekräftigte der Regierungschef am Sonntag im Friedenspark der Stadt
entsprechende Verpflichtungen. Diese beinhalten den Verzicht auf den
Besitz, die Herstellung und die Einfuhr von Atomwaffen. In der vergangenen
Woche war Abe kritisiert worden, weil er beim Gedenktag zum
Atombombenabwurf auf Hiroshima dieses Bekenntnis nicht abgegeben hatte.
Für Kritik sorgte zuletzt auch der Verteidigungsminister. Dieser hatte
erklärt, die neue Gesetzgebung zur Landesverteidigung ermögliche es, dass
japanische Truppen künftig Atomwaffen ausländischer Streitkräfte
transportierten. Die Mehrheit der Japaner lehnt Umfragen zufolge eine
Änderung der seit dem Zweiten Weltkrieg pazifistischen Ausrichtung der
Landesverteidigung ab.
9 Aug 2015
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