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# taz.de -- Festnahmewelle in Peking: Schlag gegen Bürgerrechtsanwälte
> Mehr als 140 Bürgerrechtsanwälte und Aktivisten waren von den Behörden
> festgesetzt worden. Zwar sind viele wieder frei, doch 22 von ihnen sind
> noch verschwunden.
Bild: Bürgerrechtsaktivisten demonstrieren in Hongkong gegen die Festnahmen.
Peking dpa | Bei seinen Unterredungen in Peking will Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel (SPD) auch über die jüngste Festnahmewelle gegen
Bürgerrechtsanwälte in China sprechen. „Wir werden diese Fragen mit unseren
Gesprächspartnern natürlich auch ansprechen“, sagte der Vizekanzler am
Dienstag vor Journalisten.
So wird Gabriel am Mittwoch seine Gespräche in der chinesischen Hauptstadt
in der Internationalen Abteilung des Zentralkomitees und mit Staats- und
Parteichef Xi Jinping fortsetzen.
Wie aus informierten Kreisen verlautete, plant der Vizekanzler auch ein
Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft. Bei seinem letzten Besuch in
Peking vor gut einem Jahr hatte die Staatssicherheit ein Gespräch mit dem
prominenten Anwalt Mo Shaoping verhindert.
Die jüngste Verfolgungswelle hat noch größere Dimensionen als bisher
angenommen, wie die Anwaltsgruppe für Menschenrechtsfälle in Hongkong
berichtete. Seit Freitag seien 146 Bürgerrechtsanwälte, Mitarbeiter von
Kanzleien und Aktivisten festgenommen, von der Polizei festgesetzt und
verhört worden oder verschwunden.
Inzwischen seien 124 von ihnen aber wieder auf freiem Fuß. Doch seien zehn
der Betroffenen formell festgenommen worden. Sie müssten mit einer Anklage
rechnen. Zwölf weitere würden noch vermisst. Die Aktion richtete sich
allein gegen rund 100 Anwälte.
Das Vorgehen seit Freitag ist nach Einschätzung von Menschenrechtlern der
größte Schlag gegen Bürgerrechtsanwälte seit dem Amtsantritt von Chinas
neuem Staats- und Parteichef Xi Jinping vor knapp drei Jahren.
14 Jul 2015
## TAGS
China
Verhaftungen
Sigmar Gabriel
Schwerpunkt Rassismus
Xi Jinping
Konjunktur
China
Hongkong
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