Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Einigung im Atomstreit mit Iran: Die Würfel sind gefallen
> Die 5+1-Gruppe und der Iran einigen sich. Das Land verpflichtet sich,
> sein Atomprogramm zurückzufahren, dafür werden Wirtschaftssanktionen
> aufgehoben.
Bild: Der iranische Außenminister im Gespräch mit Journalisten in Wien
Wien dpa/ap | Der Atomstreit mit dem Iran ist beigelegt. Eine Entscheidung
wird noch am Dienstag verkündet. Das iranische Staatsfernsehen berichtete,
eine gemeinsame Mitteilung mit den Weltmächten über das Ergebnis werde
gegen Mittag in Wien von der EU-Chefdiplomatin Federica Mogherini und dem
iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif verlesen. Die Gespräche
wurden als „letzte Schritte in einem zwölfjährigen Marathon“ bezeichnet.
Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen werde das letzte Treffen der
Verhandlungspartner um 10.30 Uhr stattfinden, danach folge eine
Pressekonferenz. Zuvor hatte bereits ein Diplomat der Nachrichtenagentur AP
gesagt, ein Abkommen werde wahrscheinlich am Dienstagmittag in der
österreichischen Hauptstadt verkündet.
Der Iran verpflichtet sich, sein Atomprogramm drastisch zurückzufahren. Die
5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und
Deutschland) will Gewissheit, dass der Iran keine Atombombe bauen kann. Die
Vereinbarung sieht auch vor, dass die Wirtschaftssanktionen des Westens
gegen die Islamische Republik schrittweise aufgehoben werden.
Derweil wies das iranische Fernsehen unter Berufung auf Teilnehmerkreise
Meldungen zurück, dass in einem endgültigen Abkommen die Inspektionen
seiner Militäranlagen beinhaltet sei. Einige westliche Medien griffen auf
Propaganda zurück, um zu implizieren, dass die roten Linien des Iran im
endgültigen Abkommen nicht beachtet worden seien. Dadurch solle es so
aussehen, als ob der Westen mit dem Abkommen einen Sieg errungen habe.
Am Montag war um Mitternacht das Übergangsabkommen zwischen dem Iran, den
fünf ständigen Sicherheitsratsmitgliedern und Deutschland ausgelaufen.
Eigentlich war es auf den 30. Juni befristet, wurde seitdem aber mehrmals
verlängert. Inzwischen laufen die Atomgespräche in Wien seit 17 Tagen.
Ein international verbindlicher Vertrag mit dem Iran hätte historische
Dimensionen. Seit mehr als zehn Jahren befürchtet der Westen, die
Islamische Republik könnte heimlich Atomwaffen entwickeln. Das Abkommen
soll dies ausschließen. Im Gegenzug sollen die internationalen Sanktionen
gegen den Iran aufgehoben werden. Schon im November 2013 war ein
vorläufiges Abkommen zustande gekommen, im April einigten sich die
Unterhändler auf Eckpunkte eines endgültigen Vertrags.
14 Jul 2015
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
Schwerpunkt Iran
Atomwaffen
Atomstreit
Wirtschaftssanktionen
Saudi-Arabien
Schwerpunkt Iran
Schwerpunkt Iran
Kuba
Wladimir Putin
## ARTIKEL ZUM THEMA
Iran und der Mittlere Osten: Komplizierter Beziehungsstatus
Saudi-Arabien beobachtet mit Argwohn die Annäherung zwischen Iran und USA.
Sie bringt das Gefüge in der Region durcheinander.
Kommentar Einigung mit Iran: Kooperation zwischen den Fronten
Die USA und der Iran haben ihre Feindschaft überwunden. Das öffnet eine Tür
für die Beilegung diverser Konflikte im Nahen Osten.
Kommentar Verhandlungen mit dem Iran: Jenseits der Atomfrage
Iran und der Westen nähern sich im Atomstreit vorsichtig an. Aber es geht
um viel mehr: Wird der Iran am Ende zum Verbündeten?
Diplomatische Beziehung USA und Kuba: Botschaften sollen wieder eröffnen
Jahrzehntelang waren die USA und Kuba verfeindet. Jetzt scheint es zu einem
wichtigen Schritt zu kommen. Die Länder nehmen diplomatische Beziehungen
auf.
Putin und Obama am Telefon: Erstes Gespräch seit langem
Erstmals seit Februar beraten US-Präsident Obama und Kremlchef Putin über
den Ukraine-Konflikt. Auch die Bedrohung durch die Terrormiliz IS war ein
Thema.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.