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# taz.de -- Reform des Emissionshandels: Bald auch funktionstüchtig
> Die Reform für das zentrale Klimaschutzinstrument soll kommen, hat das
> Europaparlament entschieden. Die Stahlkocher regen sich jetzt schon auf.
Bild: Die energieintensive Industrie kritisiert die Reform. Dazu gehören die S…
Berlin taz | Inmitten des Streits um Griechenland und TTIP hat das
Europaparlament am Mittwoch eine Entscheidung gefällt, die
parteiübergreifend auf Zustimmung gestoßen ist. Die Reform des
Emissionshandels soll kommen. Dieses zentrale Klimaschutzinstrument, bei
dem Unternehmen für den Ausstoß von Treibhausgasen Zertifikate erwerben
müssen, funktioniert seit Jahren nicht richtig: Vor allem durch die
Wirtschaftskrise sind zu viele Zertifikate auf dem Markt, die Preise sind
stark gesunken, Unternehmen haben keinen Anreiz zur Steigerung ihrer
Energieeffizienz.
Diese Überschüsse sollen ab dem Jahr 2019 verschwinden. Zum einen kommen
jene Zertifikate, die im Rahmen des sogenannten „Backloading“ nur
vorübergehend vom Markt genommen wurden, nicht zurück in den Handel. Zudem
wird jährlich ein Teil der vorhandenen Überschüsse in eine Reserve
überführt, bis der Markt wieder funktioniert. Experten erwarten, dass sich
die Kosten eines Zertifikats zum Ausstoß von einer Tonne CO2, die derzeit
bei 7,50 Euro liegen, etwa verdoppeln.
„Der europäische Emissionshandel hat wieder eine Zukunft“, kommentierte die
deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Entscheidung.
Zustimmung kommt von den Grünen, die von einem „richtigen Schritt“
sprachen. Auch der Verband kommunaler Unternehmen äußerte Zustimmung.
Kritik kam hingegen von der energieintensiven Industrie; deren
Verbandssprecher Utz Tillmann lehnte das Vorhaben als „künstliche
Verteuerung“ ab.
Im EU-Parlament gab es mit 495 zu 158 Stimmen eine breite Mehrheit für die
Reform. Die nötige Zustimmung des Ministerrats im September gilt als reine
Formsache. Daneben werden in Kürze weitere Reformvorschläge erwartet, wie
der Emissionshandel nach dem Jahr 2020 weiterentwickelt werden soll.
8 Jul 2015
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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Stahlwerk
Energie
Klima
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