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# taz.de -- Paypals neue Geschäftsbedingungen: Datensammler mit Zahlungsfunkti…
> Der Online-Zahlungsdienst Paypal ändert seine AGBs und sichert sich noch
> mehr Rechte im Umgang mit Daten. Widerspruch zwecklos.
Bild: Jetzt klicken und nicht nur die Buchungen sind bezahlt – Paypal hat auc…
BERLIN taz | Für Nutzer des Zahlungsdienstleisters Paypal gibt es in den
nächsten Tagen viel zu lesen: 57 Seiten neue Nutzungsbedingungen, dazu 29
Seiten Datenschutzgrundsätze plus 51 Seiten Übersicht zu Unternehmen,
Banken und Auskunfteien, an die Nutzerdaten weitergegeben werden dürfen.
Denn Paypal ändert zum 1. Juli seine Geschäftsbedingungen – und wer den
Dienst weiterhin nutzt, akzeptiert damit die neuen Regeln.
Dass Unternehmen von Zeit zu Zeit ihre Geschäftsbedingungen überarbeiten,
ist üblich. Bei Papypal kommt eine Sondersituation dazu: Die Ebay-Tochter
spaltet sich auf Investorendruck vom Mutterkonzern ab. Paypal verzeichnete
zuletzt deutlich steigende Umsätze, während das Geschäft von Ebay
schrumpfte. Mit einer Abspaltung soll der Zahlungsdienstleister auch für
Ebay-Konkurrenten attraktiver werden.
Für Kunden heißt das jedoch: Paypal möchte sich mehr Rechte einräumen
lassen als bislang. Änderungen gibt es vor allem in den
Datenschutzgrundsätzen – hier ist die Mehrheit der Absätze überarbeitet
worden.
Die Liste mit Dritten, an die Paypal sich das Recht einräumt, Nutzerdaten
weiterzugeben, wurde darüber hinaus komplett ausgelagert. Dort sind allein
mehr als 80 Unternehmen aufgelistet, an die der Zahlungsdienstleister
persönliche Informationen zu Marketingzwecken weitergibt. Das beinhaltet
sowohl Mail-, App- und Banner-Werbung als auch Sendungen per Post. Zu den
weitergegebenen Daten gehören je nach Unternehmen nicht nur Name,
(E-Mail-)Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer, sondern auch Details von
Transaktionen, die Identifikationsnummern von mobilen Geräten und
Standortdaten.
Der IT-Rechtler Christian Solmecke sieht hier einen Verstoß gegen das
Bundesdatenschutzgesetz, da Nutzer einer solchen Weitergabe explizit
zustimmen müssten. Zudem werde der Grundsatz der Datensparsamkeit verletzt.
## Banken planen Konkurrenzmodell
Paypal gibt an, nicht mehr Daten als notwendig zu verlangen: „Für Zwecke
der Betrugsprävention, Kundenverifikation und Risikomanagement ist die
Erhebung von mehr Daten notwendig als für die bloße Abwicklung einer
Zahlungstransaktion“, erklärt Sprecherin Sabrina Winter. Zudem sei man für
den Kunden transparent, weil man die Liste der Firmen offenlege, an die
Daten übermittelt werden können.
Die neuen Bedingungen treten automatisch in Kraft, widersprechen geht
nicht. „Nutzer, die mit den neuen Bedingungen nicht einverstanden sind,
haben keine andere Wahl als sich abzumelden“, sagt Solmecke.
Als Alternative für die gängigen Online-Zahlungsmöglichkeiten wie
Kreditkarte und Paypal wollen sich deutsche Banken und Sparkassen
positionieren: Für Ende des Jahres ist laut Bankenverband ein „einfaches
und sicheres Bezahlverfahren“ im Netz geplant.
1 Jul 2015
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Online-Shopping
Onlinehandel
Datenschutz
Internet
Daten
AGB
Paypal
Wirtschaft
Technologie
Online-Shopping
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