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# taz.de -- US-Kommandoaktion in Libyen: Schlag gegen Terroristen Belmokhtar
> Der mehrfach totgesagte Algerier soll im Norden von Libyen getötet woren
> sein. Seine Gruppe war von Nordafrika bis nach Mali aktiv.
Bild: Französischer Militäreinsatz im Januar 2013 in Mali.
SUWARA taz | Amerikanische Kampfflugzeuge haben in der Nacht zu Montag eine
Kommandozentrale internationaler Dschihadisten in der libyschen Stadt
Aschdabija angegriffen. Nach Angaben der libyschen Regierung in Tobruk
wurde dabei einer der wichtigsten Anführer von Al-Qaida im islamischen
Maghreb (Aqim), Mokhtar Belmokhtar, getötet.
Pentagon-Sprecher Steven Warren bestätigte, dass der in den vergangenen
Jahren schon mehrmals für tot erklärte algerische Terrorist das Ziel des
Angriffs war, über den die libyschen Behörden vorher informiert worden
seien.
Ein Islamist mit Verbindungen zu Extremistengruppen in Libyen sagte jedoch
gegenüber der Nachrichtenagentur AP, Belmokhtar habe sich nicht an dem Ort
befunden, als dieser angriffen worden sei. Laut Zeugenaussagen mehrerer
Bewohner von Aschdabija ging eine Sondereinheit des US-Militärs an Land, um
den Tod von Belmokhtar zu verifizieren. Im Bengasi, 120 Kilometer östlich
von Aschdadabia gelegen, kämpft die libysche Armee seit einem Jahr gegen
verschiedene radikal-religiöse Milizen, die entweder dem Islamischen Staat
(IS) oder Al-Qaida nahe stehen.
Der 1972 in der algerischen Oase Ghardaia geborene Belmokhtar schloss sich
wie viele libysche Extremisten 1991 den ausländischen Kämpfern in
Afghanistan an, aus deren Reihen Osama Bin Laden das Terrornetzwerk
Al-Qaida gründete. Im Gegensatz zu vielen Mitkämpfern schloss er sich
jedoch nicht dem IS an. Die USA haben ein Kopfgeld in Höhe von fünf
Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.
## Nachschubrouten für Schmuggel
Im algerischen Bürgerkrieg, bei der Entführung von ausländischen Geiseln in
der Sahara, dem Krieg in Mali und nun bei dem Kampf der Extremisten gegen
den Aufbau eines libyschen Staates spielt seine Gruppe namens „Die mit Blut
unterzeichnen“ eine wichtige Rolle. Sie etablierte Nachschubrouten für
ihren lukrativen Zigarettenschmuggel, die nun für den Waffenschmuggel von
Mali bis Bengasi genutzt werden.
Aus Rache für den Mali-Feldzug der französischen Armee Mitte 2012, mit dem
in wenigen Wochen die Herrschaft der Extremisten gebrochen wurde, griff
Belmokhtars Gruppe im Januar 2013 das algerische Gasfeld In Amenas an. 67
Menschen starben, meist ausländische Ingenieure. Lokale Mitarbeiter blieben
unbehelligt. In den wenigen öffentlichen Erklärungen betont seine Gruppe
immer wieder, nur Nichtmuslime anzugreifen.
15 Jun 2015
## AUTOREN
Mirco Keilberth
## TAGS
Mali
Libyen
Algerien
Mali
Schwerpunkt Libyenkrieg
Geisel
Mali
Niger
Algerien
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